Auf das steigende Brandrisiko auf Containerschiffen verweist der Deutsche Nautische Verein in seinem jüngsten Positionspapier.
Das Thema »Containership Fire Safety« steht nach einer ganzen Reihe von Bränden und Verlusten in der Containerschifffahrt auf der aktuellen Agenda der International Maritime Organisation (IMO): Im Unterausschuss SSE (Ship System & Equipment) sollen Änderungen zur SOLAS (International Convention for the Safety of Life at Sea, 1974) und zum FSS-Code (International Code for Fire Safety Systems) erarbeitet werden. In fünf Jahren, also zum 1. Januar 2028, sollen die Änderungen dann verbindlich vorgeschrieben werden.
Das mit der Einsetzung einer Expert Group verfolgte Ziel sei es, nicht nur auf Branddetektion und Bekämpfung zu setzen, sondern auch auf die Ursachenvermeidung (z.B. Deklarierung und Transportbestimmung für bestimmte gefährliche Güter), wodurch im Ergebnis gegegenfalls auch Maßnahmen stehen könnten, die über die bloßen Änderungen zu SOLAS Kapitel II-2 und dem FSS-Code hinausgehen.
Nach Erkenntnisse des Versicherers Allian (AGCS) entfielen zuletzt 18% des Werts aller analysierten Schiffsschäden (entspricht etwa 1,65 Mrd. €) auf Brände an Bord – verglichen mit 13% im Fünfjahreszeitraum bis Juli 2018. Häufig sei eine Falsch- bzw. Nichtdeklaration (gefährlicher) Ladung der Grund, während die jüngste Zunahme von Bränden im Maschinenraum möglicherweise auf mangelnde Kompetenzen der Besatzung hindeute, heiße es im jüngsten Jahresbericht. Zudem drohen potenzielle Brandgefahren durch den wachsenden Transport von Lithium-Ionen-Batterien auf Schiffen.
Der Deutsche Nautischer Verein (DNV) hat jetzt in seinem jüngsten Positionspapier zu »Feuerlöschsystemen auf Containerschiffen« für kommende Neubauten folgende Lösungsansätze empfohlen:
- das konstruktive Einrichten von Brandabschnitten unter Deck,
- das Aufteilen des Oberdecks in Brandabschnitte und
- das Einbauen von Brandmeldeanlagen in allen Bereichen.
Diese Vorschläge seien nur Einzelmaßnahmen, die durch andere Ergebnisse und alternative Lösungsansätze noch laufender Studien zu Containerschiffsbränden ergänzt werden müssten, heißt es in dem Papier.
Vorrangiges Ziel dieser Empfehlungen seien die schnellere und wirkungsvollere Eindämmung des Feuers und damit ein verringerter Einsatz von Löschwasser, was eine geringere Umweltbelastung zur Folge habe. Zweites Ziel sei es, Leben und Gesundheit der Seeleute zu schützen, schreibt der DNV.
Positionspapier: Das vollständige Positionspapier kann von der DNV-Website unter www.dnvev.de eingesehen und heruntergeladen werden.