HMM, Hyundai Merchant Marine, HMM
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Gerade bei Großcontainerschiffe ist das weltweite Orderbuch mehr als voll. Mit HMM steht dennoch eine weitere Reederei vor einer weiteren Großbestellung.[ds_preview]

Noch sind es Gerüchte. Glaubt man aber Marktexperten, soll der Auftrag von HMM bereits in dieser Woche platziert werden. Demnach handelt es sich um eine Serie von neun Schiffe mit einer Kapazität von jeweils 8.500 TEU.

Es ist eine Schiffsgröße, mit der weniger die Hauptrouten, sondern eher die Fahrtgebiete aus der zweiten Reihe besetzt werden. Das Besondere ist dann eher die von den Koreanern gewählte Kraftstoff-Option: Demnach sollen die Neubauten mit Dual-Fuel-Motoren ausgerüstet werden, die künftig auch Methanol verbrennen können.

HMM vergibt Auftrag an zwei Werften

Der Auftrag soll an zwei Werften gehen: Sieben Schiffe werden den Angaben zufolge von Hyundai Heavy Industries (HHI) gebaut, die beiden anderen von HJ Shipbuilding (ehemals Hanjin Heavy Industries). Die Kosten werden mit 127 Mio. $ pro Schiff angegeben. Die Ablieferung ist für 2026 vorgesehen.

HMM ist Teil des von Hapag-Lloyd geführten Containerbündnisses »THE Alliance«, zu dem noch ONE (Japan) und Yang Ming (Taiwan) gehören. Der Branchendienst Alphaliner listet die Koreaner mit aktuell 816.400 TEU an Stellplatz-Kapazität auf Rang 8 unter den global größten Containerreedereien. Das Neubauprogramm umfasst weitere 17 Einheiten mit 184.000 TEU, das entsprach etwa 22% der fahrenden Flotte. HMM hatte erst im Sommer 2022 massive Investitionen in Höhe von 11,4 Mrd. $ angekündigt, die zu einem großen Teil in die Erneuerung der Flotte fließen sollen. Die Kapazität soll bis 2026 auf 1,2 Mio. TEU erhöht werden. Zuletzt hatte die Reederei drei Feederschiffe mit einer Kapazität von jeweils 1.800 TEU bestellt. Der Preis pro Schiff lag damals bei 35,6 Mio. $.

HMM wäre der erste dieser vier Partner, der auf Methanol setzt. Anders als bei Wettbewerben wie Maersk, CMA CGM oder Cosco waren die zuvor bestellten Neubauten der »THE Alliance« entweder für konventionellen Kraftstoff oder LNG ausgelegt.

Methanol gilt bei immer mehr Reedereien als der Kraftstoff der Zukunft. Doch es gibt auch andere Meinungen. Für die belgische Reedereigruppe CMB etwa ist Methanol explizit keine Option für große Schiffe. Das Unternehmen setzt vielmehr auf Ammoniak (und Wasserstoff für kleine Schiffe), wie Benjamin Weinacht, Geschäftsführer von CMB Germany, in der aktuellen Episode des HANSA PODCASTs erläutert. Hören Sie hier kostenlos rein. Weinacht geht detailliert auf die Ansichten von CMB zu künftigen Kraftstoffen, zur Bunker-Infarstruktur und zu Wasserstoff ein.

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