Langh
© Langh Ship
Print Friendly, PDF & Email

Die finnische Reederei Langh Ship und der Charterer Samskip setzen für den in Deutschland gebauten Feeder »Edith« auf Biokraftstoffe. Für die Zukunft wird auch die Kohlenstoff-Abscheidung ins Auge gefasst.

Wie Langh Ship jetzt ausführte, haben die beiden Schifffahrtsunternehmen seit Jahresbeginn damit begonnen, ihr Containerschiff »Edith« mit Biokraftstoff zu betreiben. In einer Mitteilung ist heute von »positiven Ergebnissen« die Rede.[ds_preview]

Bereits bei der jüngsten Neubau-Bestellung hatten die Finnen auf die potenzielle Nutzung von Biokraftstoffen geachtet. Mit dem bereits fahrenden 750-TEU-Frachter macht Langh Ship nun einen Anfang. Biokraftstoffe seien zudem »ein wichtiger Bestandteil der Strategie von Samskip zur Dekarbonisierung seiner Schifffahrtsaktivitäten«, heißt es weiter. Die »Edith« ist derzeit im Shortsea-Liniendienst zwischen den Niederlanden und Großbritannien im Einsatz. Gebaut worden war das Schiff 2005 auf der Detlef Hegemann Rolandwerft in Deutschland.

Laura Langh-Lagerlöf, Geschäftsführerin von Langh Ship, erklärte, dass die Umstellung auf Biokraftstoff einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der neuen IMO-Vorschriften haben wird: »Wir haben das Schiff bisher mit schwefelarmem Heizöl IFO 80 betrieben. Ein Hauptvorteil der Umstellung auf Biokraftstoff ist, dass er keine fossilen Kohlenstoffemissionen verursacht. Daher sind wir in der Lage, die neuen CII-Vorschriften einzuhalten«. Ein weiterer Vorteil des sauberen und völlig schwefelfreien Biokraftstoffs bestehe darin, dass weniger Wartungsarbeiten am Kraftstoffsystem erforderlich sind und das Schmieröl sauberer bleibt.

Langh Ship nimmt Kohlenstoff-Abscheidung ins Visier

»Die Rückmeldungen von Bord sind durchweg positiv. Generell gehen wir davon aus, dass die Wartungskosten für die Hauptmaschine aufgrund des saubereren Kraftstoffs sinken werden. Wir erwarten einen geringeren Verschleiß an den Zylinderlaufbuchsen und im Bereich der Kolbenringe, aber das lässt sich natürlich erst später durch Erfahrung überprüfen«, so Langh-Lagerlöf weiter, die auch einen Ausblick wagte: »Da Biokraftstoff eine begrenzte Ressource ist, ist es sinnvoll, auch parallele Lösungen wie Abgasbehandlung und Kohlenstoffabscheidung in Betracht zu ziehen.«

Nach der Erprobung von Biokraftstoff im Jahr 2019 hat Samskip die Zahl der Schiffe in seiner Flotte, deren Hauptmaschinen mit Biokraftstoff betrieben werden, schrittweise erhöht. Einschließlich Edith gibt es nun fünf Schiffe in der Samskip-Flotte, die mit Biokraftstoff betrieben werden. Die Bunkerung aller Schiffe erfolgt in Rotterdam.

Der verwendete Kraftstoff trägt die Bezeichnung MDF1-100 und wird von GoodFuels geliefert. Er wird vollständig aus nachhaltigen Abfallströmen hergestellt, die in der EU-Richtlinie über erneuerbare Energien aufgeführt sind. Er hat auch die internationale Zertifizierung für Nachhaltigkeit und Kohlenstoff erhalten.