Maersk-Neubauten 17.000 TEU, Methanol
Maersk hat unter anderem 17.000-TEU-Schiffe bestellt, die mit Methanol fahren sollen
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Der Anteil umweltfreundlicher Schiffe im weltweiten Auftragsbuch steigt auf 40%. Besonders Methanol als künftiger Kraftstoff gewinnt jetzt an Bedeutung.[ds_preview]

Der Anteil der Containerschiffe mit alternativen Antriebskonzepten hat im Orderbuch zum ersten Mal die Marke von 40% überschritten. Gerade in den vergangenen sechs Monaten hätten sich die Reeder von Schweröl als dem bislang üblichen Kraftstoff abgewandt, heißt es in einem aktuellen Marktbericht von Alphaliner.

Die Zahl der bestellten LNG-Dual-Fuel-Einheiten liegt jetzt bei 198 Schiffen mit einer Kapazität von insgesamt 2,31 Mio. TEU. Das entspricht einem Anteil von knapp 30 % am Auftragsbestand. Vor zwölf Monaten lag dieser Anteil noch bei 25%.

Maersk (noch) an der Spitze

Den größten Zuwachs haben jedoch Schiffe, die künftig Methanol als Kraftstoff nutzen (können). Deren Anteil beläuft sich derzeit auf 68 Schiffe mit 0,93 Mio. TEU. Das Segment macht jetzt 12% des Auftragsbestandes nach Kapazität aus, vor einem Jahr war es nicht einmal 1%. Zu den jüngsten Bestellungen gehören die zehn 9.000-TEU-Schiffe für HMM und die zwölf Einheiten für CMA CGM mit einer Kapazität von jeweils 13.000 TEU.

Nach Kapazität größter Besteller bleibt aber Maersk mit derzeit 300.000 TEU auf künftigen Methanol-Schiffen im Orderbuch. Das entspricht 80% aller Aufträge der Dänen. CMA CGM, die Nr. 3 der Linienreedereien, könnte Maersk jedoch bald überholen. Marktgerüchte besagen, dass die Franzosen weitere sechs Schiffe à 16.000 TEU in China bestellen wollen. Damit kämen sie auf 342.000 TEU. An dritter Stelle liegt laut Alphaliner OOCL. Die zur Cosco-Gruppe gehörende Reederei hat sieben Megamax-Schiffe mit jeweils 24.000 TEU bestellt.

Methanol, Fuel
© Alphaliner

Konventionelle Antriebe machten im vergangenen Jahr nur noch 14% der bestellten Kapazität aus. In diesem Jahr ist der Anteil bei Aufträgen über insgesamt 0,38 Mio. TEU weiter auf 8% gesunken. Keine größere Rolle spielen Batterie-Hybrid-Konzepte, wie sie unter anderem für zwei Feeder von Pan Asia/Cosco und drei 1.200-TEU-Schiffe von Langh Ship geplant sind.

CMB nimmt Abstand von Methanol

Auch wenn Methanol in der Branche immer beliebter wird, gibt es auch Reedereien, die ganz bewusst Abstand davon nehmen. Dazu zählt die Reedereigruppe CMB der belgischen Schifffahrtsfamilie Saverys. Benjamin Weinacht, Geschäftsführer von CMB Germany & Hydrogen Ports, betonte kürzlich im HANSA PODCAST (Episode 63), dass CMB vor allem auf Ammoniak als Kraftstoff für Großschiffe setzt.

Methanol sei derzeit explizit keine Option, so Weinacht, der im Gespräch weitere Pläne und Ansichten der Reedereigruppe erläutert – unter anderem auch zum Thema Wasserstoff und zum sogenannten »Henne-Ei-Problem« in der Bunker-Infrastruktur. Hören Sie hier kostenlos die komplette Episode.

Weinacht CMB Podcastneu