Containerterminal im Hafen Melbourne
© Port of Melbourne
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Mehrere Partner, darunter auch die Reedereien Maerk und ANL, prüfen die Errichtung eines Bunker-Standortes für Methanol im australischen Hafen Melbourne. 

Im Rahmen der Zusammenarbeit soll ein potenzielles Projekt geprüft werden, das den Transport von grünem Methanol von den Produktionsstätten in Bell Bay, Tasmanien (ABEL Energy) und Portland, Victoria (HAMR Energy) zum Hafen von Melbourne zur Lagerung und Bunkerung vorsieht. [ds_preview]

Dazu haben Maersk, die CMA-GM-Tochter ANL, Svitzer, Stolthaven Terminals, HAMR Energy und ABEL Energy eine Absichtserklärung mit dem Hafen Melbourne unterzeichnet. Diese bildet den Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit der Parteien, »um die verschiedenen Elemente der Einrichtung eines Drehkreuzes für das Bunkern von grünem Methanol zu erkunden und die Herausforderungen zu ermitteln, die es zu bewältigen gilt«.

Saul Cannon, Vorstandsvorsitzender von Port of Melbourne: »Die Dekarbonisierung der maritimen Industrie gewinnt wirklich an Fahrt. Als Australiens größter Containerhafen mit rund 3.000 Schiffen pro Jahr ist es sinnvoll, dass wir nach Wegen suchen, mit Kunden, Dienstleistern und Herstellern zusammenzuarbeiten, um die Bedürfnisse des Marktes zu verstehen.«

Führungsrolle Australiens »entscheidend« für Methanol als Kraftstoff

My Therese Blank, die bei Maersk das Ozeanien-geschäft leitet, erklärt: »Maersk hat bereits Containerschiffe bestellt, die mit grünem Methanol betrieben werden, einer bewährten Lösung zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen der Schifffahrtsindustrie und zur Milderung ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. Als Inselstaat, der in hohem Maße vom Seeverkehr abhängig ist, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Australien eine Führungsrolle übernimmt, um die Umstellung von fossilen auf grüne Kraftstoffe zu ermöglichen.«

Maersk hatte sich 2021 als erste große Reederei für Methanol als Kraftstoff der Zukunft entschieden. Dem ersten Auftrag für ein einzelnes 2.100-TEU-Schiff bei der Hyundai-Mipo-Werft zur Ablieferung Mitte 2023 folgte im August 2021 die Bestellung von acht Linienschiffen mit je 16.000 TEU in Korea, die im Januar 2022 auf zwölf Schiffe aufgestockt wurde. Sie könnten zwischen Anfang 2024 und Mitte 2025 in Dienst gestellt werden. Im Oktober 2022 bestellten die Dänen weitere sechs Schiffe.

Mittlerweile haben auch Reedereien wie unter anderem ONE oder CMA CGM, MPC mit Feederschiffen oder zuletzt auch SAL Heavy Lift mit MPP-Neubauten Schiffe mit Methanolantrieb bestellt. Auch die chinesische Linienreederei Cosco hatte Ende 2022 zwölf methanolbetriebene Containerschiffe mit 24.000 TEU bestellt.