Print Friendly, PDF & Email

Die arktische Nordostpassage galt jahrelang als wichtige Route der Zukunft für die Handelsschifffahrt. Jetzt überwiegt dort wieder die Militär-Präsenz.

Die Nordostpassage ist seit jeher ein Prestigeprojekt für Russlands Präsidenten Wladimir Putin. In den letzten Jahren fuhren dort immer mehr Tanker – durch die Erschließung der arktischen LNG-Vorkommen – , aber auch diverse MPP-Schiffe und zum Teil auch Containerschiffe.

Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Handelsschifffahrt auf dem Seeweg zwischen Fernost und Nordeuropa aber fast zum Erliegen gekommen. Das wird sich so schnell wohl auch nicht ändern. Für Russland steht aktuell ohnehin das Militärische im Fokus.

Manöver in Nordostpassage

Am Montag wurde ein großangelegtes Manöver gestartet – offiziell eine »Stabsübung zur Führung von Verteidigungskräften bei der Bewältigung von Krisensituationen in der Region des Arktischen Ozeans«, wie die staatliche Nachrichtenagentur Interfax berichtet. »Besonderes Augenmerk wird während der Übung auf die Gewährleistung der Sicherheit der maritimen Wirtschaftsaktivitäten der Russischen Föderation und der maritimen Kommunikationswege, wie z.B. des Nördlichen Seewegs (die Nordostpassage, Anm. der Redaktion), gelegt«, heißt es in der Erklärung.

Es soll die »Kohärenz der Aktionen taktischer Gruppen im Rahmen gemeinsamer Ausbildungs- und Kampfaufgaben in der Arktis« getestet werden. An den Übungen sind bis zu 1.800 Personen, etwa 85 Einheiten von Kampf- und Spezialausrüstung, 40 Flugzeuge, bis zu 15 Schiffe und Hilfsschiffe beteiligt. Sie werden in zwei Etappen über mehrere Tage unter der Leitung des Befehlshabers der Nordflotte, Admiral Alexander Moiseyev, durchgeführt.