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Die Spezialreedereien Allseas und Heerema haben einen umfangreichen Rahmenvertrag mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet unterzeichnet.

Tennet hat mehrjährige Rahmenverträge mit Allseas und Heerema Marine Contractors für den Transport und die Installation von mindestens 14 Offshore-Plattformen mit einer Leistung von je 2 Gigawatt (2GW) unterzeichnet, wie jetzt bekannt wurde.[ds_preview]

Die Konverterstationen werden in der niederländischen und deutschen Nordsee installiert. Der Rahmenvertrag umfasst mindestens 28 Slots bis 2031: vierzehn Slots für den Transport und die Installation eines Jackets (Unterkonstruktion der Offshore-Konverterstation) und vierzehn Slots für den Transport und die Installation der Oberkonstruktion (Topside). Es geht aber auch um neue Schiffe, bei denen Boskalis involviert ist.

Allseas setzt »Pioneering Spirit« ein, Heerema die »Sleipnir«

Heerema wird das halbtauchfähige Kranschiff (SSCV) »Sleipnir« sowie eine eigene »Floatover«-Barge einsetzen. Allseas wird das weltweit größte Installationsschiff, die »Pioneering Spirit«, für die Installation der Jackets und Topsides verwenden.

Tim Meyerjürgens, COO bei Tennet, sagte: »Mit dieser Vereinbarung gewährleisten wir für unsere HGÜ-Partner den fristgerechten Transport sowie die Installation unserer Offshore-Plattformen. Mit Blick in die Zukunft erweitern wir strategisch wichtige Transportkapazitäten.« Diese europäischen Partnerschaften beweisen seiner Ansicht nach, »dass die Energiewende ein gemeinsamer Kraftakt ist«.

Beide Schiffe wurden in den letzten Jahren bereits mehrfach zur Installation von Jackets und Topsides für Tennet in der niederländischen und deutschen Nordsee eingesetzt. Die »Pioneering Spirit« installierte im September 2022 erfolgreich die »DolWin kappa« in der deutschen Nordsee.

Boskalis baut Schiffe für Allseas-Vertrag

Heerema erhielt den Zuschlag für rund 60% der verfügbaren Slots des Gesamtauftrags, während Allseas die restlichen 40% zugeteilt wurden. Innerhalb der geschlossenen Rahmenvereinbarungen können weitere Aufträge für künftige Offshore-Projekte von Tennet vergeben werden. Zusätzlich definierte Slots sind an keine konkreten 2GW-Projekte gebunden. Die niederländische Reederei Boskalis wird als Unterauftragnehmer von Allseas ein oder zwei neue Transportschiffe speziell für das 2GW-Programm bauen. Diese Schiffe werden neuste Nachhaltigkeits- und Emissions-Normen bzw. Standards erfüllen.

Pieter Heerema, Präsident von Allseas, zeigte sich erfreut über die Auswahl der »Single-Lift«-Technologie: »Als mein Vater, Edward Heerema, 1987 das Single-Lift-Konzept entwickelte, konnte niemand ahnen, dass es vier Jahrzehnte später für ein wegweisendes Offshore-Projekt von solch strategischer Bedeutung eingesetzt werden würde. Die einzigartige Transport- und Installationsfähigkeit der ›Pioneering Spirit‹ wurde mit großem Erfolg für die Lieferung wichtiger Anlagen für Offshore-Windkraftprojekte in ganz Europa eingesetzt.«

»Fokus auf Transport und Installation«

Jeroen van Oosten, Chief Commercial Officer von Heerema, fügte hinzu: »Die Vergabe dieses Rahmenvertrags ist ein wichtiges Beispiel für die Vorteile einer vertrauensvollen Partnerschaft zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern. Um sicherzustellen, dass der Bedarf an sauberer Energie gedeckt wird, sollte der Schwerpunkt zunehmend auf kooperativen, zukunftsorientierten Vereinbarungen gelegt werden. Vereinbarungen, die auch die Notwendigkeit von Transport- und Installationskapazitäten strategisch angehen.«

Der politische Hintergrund

Belgien, Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Frankreich, Irland, Luxemburg, Norwegen und das Vereinigte Königreich hatten auf dem Nordsee-Energiegipfel im April 2023 die Erklärung von Ostende unterzeichnet: Die Länder haben sich darauf geeinigt, bis 2030 gemeinsam mindestens 120 Gigawatt (GW) an Offshore-Windkraftkapazität zu installieren. Tennet wird etwa ein Drittel dieses Volumens, konkret 40 GW, durch seine Offshore-Netzanbindungssysteme bereitstellen.

Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, treiben die Betreiber die Pläne für Offshore-Netzsysteme der nächsten Generation voran, die von 2-GW-Konverterstationen unterstützt werden. »Bei den Konverterstationen der nächsten Generation handelt es sich um beträchtliche Bauwerke von der Größe eines Fußballfeldes und einem Gewicht von bis zu 30.000 t, die eine komplexe und empfindliche HGÜ-Technologie beherbergen und daher gut zu unseren branchenführenden Installationskapazitäten passen«, so Pieter Heerema.