Maersk Containersvhiff der H-Klasse
© Maersk
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A.P. Moller – Maersk hat das erste Quartal 2023 im »Rahmen der Erwartungen abgeschlossen«. Der Umsatz sank deutlich, der Betriebsgewinn hat sich mehr als gedrittelt.

»Wir haben in einem herausfordernden Markt mit geringerer Nachfrage durch den anhaltenden Abbau von Lagerbeständen bei unseren Kunden finanziell ein solides Ergebnis erzielt. Die Sichtweite, wie sich die Lage weiter entwickelt, bleibt für den Rest des Jahres gering, und wir werden in dieser Marktnormalisierung weiter auf ein proaktives Kostenmanagement setzen«, sagte Vincent Clerc, CEO von Maersk. [ds_preview]

Clerc sprach von einem »radikal veränderten Geschäftsumfeld«. Das spiegeln auch die Zahlen: Geringere Volumina in allen Segmenten ließen den Umsatz bei Maersk um 26% von 19,3 Mrd. $ auf 14,2 Mrd. $ absacken. Das EBITDA sank von 9,1 Mrd. $ auf 4,0 Mrd. $ und das EBIT von 7,3 Mrd. $ auf 2,3 Mrd. $. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt unverändert, wobei das erste Quartal voraussichtlich das stärkste Quartal des Jahres sein wird.

Logistiksparte wächst durch Akquisitionen

Der Umsatz im Ocean-Segment (Seefracht) sank um 5,7 Mrd. $ auf 9,9 Mrd. $. Die Profitabilität war im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich niedriger, was nach Angaben der Reederei vor allem auf niedrigere Frachtraten und Volumina aufgrund des Nachfragerückgangs zurückzuführen ist. »Die proaktiven Maßnahmen zur Kostensenkung waren jedoch erfolgreich, und die Saison für die Vertragsverhandlungen im Ocean-Bereich verläuft im Rahmen der Erwartungen«, heißt es.

Im Bereich Logistics & Services (L&S) stieg der Umsatz um 21% auf 3,5 Mrd. $, was auf die Konsolidierung von Akquisitionen zurückzuführen ist. Organisch war das erste Quartal im L&S-Segment durch geringere Volumina aufgrund von Korrekturen der Lagerbestände insbesondere bei nordamerikanischen und europäischen Einzelhändlern geprägt, was nach Angaben von Maersk jedoch teilweise durch Neugeschäft ausgeglichen werden konnte. Darüber hinaus sei das Geschäft durch niedrigere Raten in der Luftfracht und eine schwächere Nachfrage nach Logistikleistungen im E-Commerce-Bereich beeinflusst worden.

Im Terminal-Geschäft wurde der Umsatz durch geringere Volumina und niedrigere Einnahmen aus Lagergebühren für Container beeinflusst. »Dies lag zum einen an einer geringeren Nachfrage und zum anderen an der Auflösung der Engpässe in vielen Häfen«, heißt es. Der Umsatz im Geschäftsbereich Terminals sank von 1,1 Mrd. $ auf 876 Mio. $. Eine strikte Kostenkontrolle habe aber für eine weiterhin solide finanzielle Performance der Terminals gesorgt, so der dänische Konzern.

Maersk erwartet ausgewogenere Nachfragesituation in zweiter Jahreshälfte

»Das erste Quartal war insgesamt von einem anhaltenden Abbau der Lagerbestände bei Kunden in Europa und besonders in Nordamerika geprägt. Obwohl es schwierig ist, den genauen Zeitpunkt vorherzusagen, erwartet Maersk, dass die Volumina in der zweiten Jahreshälfte allmählich anziehen werden«, heißt es.

Die Prognose der Reederei für 2023 bleibt unverändert und »basiert weiterhin auf der Erwartung, dass die Korrektur der Lagerbestände bis zum Ende des ersten Halbjahres 2023 abgeschlossen sein wird, was zu einer ausgewogeneren Nachfragesituation führen wird«. Auch erwarte man, dass das globale BIP-Wachstum im Jahr 2023 gedämpft bleibe und dass der globale Markt für Seefracht zwischen -2,5% und +0,5% wachsen werde.

Maersk geht davon aus, dass das eigene Ocean-Geschäft mit dem Markt wachsen wird. Im ersten Quartal 2023 hat A.P. Moller – Maersk 374 Mio. $ der bereits kommunizierten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 450 Mio. $ für die Integration der verschiedenen Marken von des Konzerns verbucht. Beispielsweise war die vor sechs Jahren übernommene Linienreederei Hamburg Süd im Januar 2023 unter das Markendach von Maersk gekommen.