Laut einer Flottenanalyse aus dem Hause Peter Döhle besteht bei Feeder-Neubauten kaum Bereitschaft, in alternative Antriebe zu investieren.
LNG, Methanol, Ammoniak – wo geht die Reise für den Schiffsbetrieb im grünen Zeitalter hin? Zumindest im Bereich der Feeder-Containerschifffahrt mit kleinen Schiffen unterhalb von 3.000 TEU gibt es für Reeder bislang kaum Orientierungspunkte. Darauf verweist die Reederei Peter Döhle in einer Analyse des bestehenden Auftragsbuchs für Containerschiffe. [ds_preview]
Im Größensegment um die 1.700 TEU – einem Schwerpunkt der weltweiten Flotte – seien von sämtlichen bestellten Feeder-Neubauten allenfalls 25% als »LNG-ready« ausgelegt, führt die Reederei in ihrem »Maritime Overview«-Report für Geschäftspartner aus. Eine der Ausnahmen ist die zur französischen CMA CGM gehörende Reederei Containerships.
Das bedeute nicht viel mehr, als dass auf den Schiffen – gegen einen geringen Preisaufschlag – die Option für eine spätere Nachrüstung von Tanks, Leitungen und Aggregaten für den Dual-Fuel-Betrieb mit wahlweise LNG oder Diesel vorgehalten werde. Eine Verpflichtung zur Nachrüstung in der Zukunft gehe damit allerdings nicht einher.
Bei Feeder-Neubauten wenig Dual-Fuel-Projekte
Bauprojekte für Feeder-Neubauten mit einer klaren Festlegung auf Dual-Fuel – sei es für LNG oder für Methanol als alternativem Kraftstoff – stellten absolute Ausnahmen dar. »Die weit überwiegende Mehrzahl von Neubauten wird mit konventionellem Antrieb ausgestattet, nicht einmal Scrubber sind in der Regel vorgesehen«, schreibt die Research-Abteilung von Döhle.
Hingegen hätten sich bei Neubauprojekten in den größeren Schiffsklassen inzwischen alternative Antriebssysteme gegen den konventionellen Schwerölbetrieb durchgesetzt, wie die Untersuchung zeigt. Bei gut 150 Projekten für 7.000-TEU-Schiffe machen Einheiten mit Dual-Fuel-Antrieb für LNG demnach zwei Drittel aller Bestellungen aus. Allerdings gab es zuletzt vermehrt Bestellungen von Feeder-Neubauten, die mit Methanol fahren könnten. Dazu zählen unter anderem MPC oder X-Press Feeders.
Bei den ebenfalls rund 150 Aufträgen für Einheiten mit 16.000 TEU bis 24.000 TEU sei bereits eine Mehrheit für einen Dual-Fuel-Betrieb ausgelegt. Allerdings ist nur die Hälfte davon für den Einsatz von LNG vorgesehen, bei der anderen Hälfte votierten die Auftraggeber für Methanol als potenziellen Kraftstoff. Beide Lösungen hielten sich in etwa die Waage, wobei der Trend bei den Neubaukontrahierungen seit vergangenem Jahr deutlich in Richtung Methanol gehe, heißt es bei Döhle. (mph)