Containerschiffe der Linienreedereien OOCL und Hapag-Lloyd
© NWSA
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Die großen Linienreedereien haben im ersten Quartal starke Einbrüche bei Umsatz und Betriebsergebnis verzeichnet, im Vergleich zu der Zeit vor Covid 19 steht man aber gar nicht so schlecht da.

Die Marktschwäche, die sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 schon abgezeichnet hatte, hat sich im ersten Quartal 2023 voll manifestiert. Die Umsätze der Linienreedereien gingen im Jahresvergleich im Bereich von 35% 70% zurück. [ds_preview]

Auch im Hinblick operative Ergebnis (Ebit) gab es im ersten Jahresdrittel 2023 »einen deutlichen Unterschied zu den beiden vorangegangenen Jahren«, berichtet das Marktanalyseunternehmen Sea-Intelligence. Nach dessen Daten belief sich das Ebit im Beobachtungszeitraum auf 7 Mrd. $. Im ersten Quartal 2022 waren es noch 43,93 Mrd. $.

Sea-Intelligence hat sich dafür eine Gruppe von Linienreedereien, die in den Top 10 vertreten sind und ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht haben, vorgenommen. Der kombinierte Ebit-Rückgang im Jahresvergleich liege hier »bei atemberaubenden« -81,0 % lag. In diese Betrachtung einbezogen wurden Maersk, CMA CGM, Cosco, Hapag-Lloyd, ONE, HMM und Zim.

Damit liegt Q1 2023 auch niedriger als das Ebit von 16,28 Mrd. $ im ersten Quartal 2021. Allerdings ist es immer noch deutlich höher als das Ebit von 621 Mio. $ in den ersten drei Monaten des Jahres 2019.

Linienreedereien Ebit per TEU Q1 2023
© Sea-Intelligence

Die Entwicklung lässt sich nach Angaben von Sea-Intelligence auch an den Ebit/TEU-Zahlen ablesen, bei denen keine der Reedereien Werte vom ersten Quartal 2022 halten konnte. Im Durchschnitt verzeichneten die Reedereien demnach in den ersten drei Monaten 2023 ein Ebit/TEU von 330 $/TEU, was einem Rückgang von 81 % gegenüber dem Durchschnitt von Q1 2022 von 1.829 $/TEU entspricht, aber immer noch weit über dem Durchschnitt von 2010-2021 von nur 53 Ebit/TEU liegt.

»Der einzige Silberstreif am Horizont, wenn man das überhaupt so nennen kann, ist, dass der Jahresvergleich mit dem ersten Quartal 2022 aufgrund der unnatürlich hohen Zahlen in diesem Jahr zwar ein erschreckendes Bild ergibt, dass aber die Rentabilität der Reedereien im Vergleich zu den Niveaus vor der Pandemie erheblich gestiegen ist, und wenn man sich die aktuellen Marktindikatoren ansieht, sieht es nicht so aus, als würden die Reedereien kurzfristig wieder auf diese niedrigen Niveaus zurückfallen«, so die Analysten.