Maersk sichert sich den benötigten Kraftstoff für das erste Methanol-fähige Containerschiff der Welt. Der Feeder wird demnächst in Kopenhagen getauft.
Maersk hat mit dem niederländischen Hersteller OCI Global einen Vertrag über die Lieferung von Bio-Methanol für die Jungfernfahrt des Container-Feeders unterzeichnet. Der jüngst von der Bauwerft abgeliefert Neubau tritt demnächst die 21.500 km lange Fahrt von Ulsan in Südkorea nach Kopenhagen an. Die Besatzung werde auf dieser ersten Reise reale Betriebserfahrungen im Umgang mit den neuen Motoren und der Verwendung des alternativen Kraftstoffs sammeln, teilte Maersk jetzt mit. [ds_preview]
»Der Markt für ›grünes‹ Methanol steckt noch in den Kinderschuhen, und ehrlich gesagt hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir für dieses Schiff eine Jungfernfahrt mit grünem Kraftstoff organisieren könnten«, berichtet Morten Bo Christiansen, Head of Energy Transition bei A.P. Møller-Maersk. »Daher sind wir sehr stolz darauf, diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben.«
Maersk hatte als weltweit erste Reederei einen Methanol-fähigen Neubau bei Hyundai Mipo bestellt. Das fertige Schiff wurde jüngst erstmals gezeigt. Es verfügt über eine Kapazität von 2.100 TEU und soll im Ostseeraum eingesetzt werden. Taufpatin wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Später folgten Aufträge für zehn größere Methanol-Frachter mit 17.000 TEU. Andere große Linienreedereien wie CMA CGM oder MSC und auch Trampreeder wie Seaspan oder auch MPC Capital waren später dem Beispiel von Maersk gefolgt. Zuletzt hieß es, dass die dänische Reederei eine weitere Serie von bis zu 13 Methanol-betriebenen Containerschiffen mit einer Kapazität von 7.000 TEU bis 8.000 TEU ordern will. Trotz der Festlegung auf Methanol für die eigene Flotte geht man bei Maersk davon aus, dass es in Zukunft einen vielfältigen Mix an grünen Kraftstoffen geben wird.
OCI liefert Methanol aus Biogas
OCI stellt das Methanol in einer Anlage in den USA her, indem es aufgefangenes Biogas aus sich organischen Abfällen verwendet. Es wird zu Biomethan aufbereitet. Auf diese Weise könne »grünes« Methanol in bestehenden Anlagen hergestellt werden, wobei die vorhandene Infrastruktur und die vorhandenen Anlagen eine schnelle Produktion ermöglichten.
Um das ehrgeizige Ziel von »netto Null«-Treibhausgasemissionen im Jahr 2040 zu erreichen, will A.P. Møller-Maersk eigenen Angaben zufolge bis 2030 mindestens 25% der Seefracht mit umweltfreundlichen Kraftstoffen transportieren, verglichen mit dem Basisjahr 2020.