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Die Reederei Stena setzt neben Neubauten auch auf die Umrüstung von bestehenden Schiffen zur Dekarbonisierung der Flotte. Ein neuer Auftrag betrifft das Thema »Methanol«.

Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä gab heute bekannt, dass die schwedische Fährgesellschaft Stena Line den Auftrag erteilt hat, einige ihrer Schiffe auf den Betrieb mit Methanolkraftstoff umzurüsten.[ds_preview]

»Da Methanol eine der Schlüsselkomponenten für die Dekarbonisierung in der Schifffahrtsindustrie ist, wird dieser Vertrag die Schiffe mit einer unübertroffenen Kraftstoffflexibilität ausstatten und damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg von Stena Line zu einem führenden Unternehmen in der nachhaltigen Schifffahrt darstellen«, heißt es seitens der Finnen.

Die Umrüstung umfasst das Kraftstoffversorgungssystem und die Anpassung der Motoren sowie die Integration der neuen Anlagen in die bestehenden Systeme der Schiffe. Die Aufträge wurden von Wärtsilä als Auftragseingang im Juni 2023 verbucht. Die Umbauten sind für 2025 geplant. Um welche Schiffe es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt gemacht.

Methanol-Umrüstung kein Neuland für Stena

Stena soll damit ermöglicht werden, verschiedene bestehende und künftige Vorschriften zu erfüllen, darunter den Carbon Intensity Indicator (CII), FuelEU Maritime und das Treibhausgasreduktionsziel der IMO 2050.

»Während wir unsere Strategie zur Dekarbonisierung all unserer Aktivitäten weiter umsetzen, sehen wir Methanol als einen praktikablen alternativen Kraftstoff, der uns helfen wird, dieses Ziel zu erreichen«, sagte Ian Hampton von Stena Line.

Anders als in der Containerschifffahrt, wo Maersk kürzlich den Anfang gemacht hat beziehungsweise eine Ankündigung gemacht hat, ist das Projekt für Stena kein Neuland: Wärtsilä habe bewiesen, dass es in der Lage ist, die notwendigen Umrüstungen vorzunehmen. »Das hat sich vor acht Jahren gezeigt, als sie die Stena Germanica für den Betrieb mit Methanol umgerüstet haben, und unsere Erfahrungen mit dieser bahnbrechenden Innovation waren sehr positiv«, so Hampton weiter.

Auch im Neubau-Markt ist Stena mit dieser Art Antrieb aktiv.

»Wir arbeiten seit vielen Jahren eng mit Stena Line zusammen und freuen uns, sie bei diesem wichtigen Umrüstungsprojekt erneut unterstützen zu können. Wie Stena Line setzt sich auch Wärtsilä dafür ein, dass ein kohlenstofffreier Schiffsbetrieb Realität wird, und wir haben stark in die Entwicklung unseres Motorenportfolios investiert, um kohlenstoffneutrale und kohlenstofffreie Kraftstoffe einsetzen zu können«, kommentierte Roger Holm, Präsident des Wärtsilä-Geschäftsbereichs Marine Power.

Das gesamte Lieferpaket von Wärtsilä umfasst Kraftstofftankinstrumente und -ventile, Transferpumpen, Niederdruckpumpenskid, Kraftstoffventilketten, Methanol-Kraftstoffpumpeneinheiten sowie die Automatisierung des Systems, den Umbau der Motoren und die Aufrüstung der Automatisierung im Maschinenkontrollraum.