Die »Gorch Fock« und die Marine – eine lange und nicht nur wegen der Querelen um die Sanierung wechselvolle Geschichte. Mittlerweile wurden 175 Auslandsausbildungsreisen gemacht, am Freitag kommt das Segelschulschiff zurück.
Am Freitagvormittag wird das deutsche Segelschulschiff »Gorch Fock« im Marinestützpunkt Kiel-Wik zurückerwartet.[ds_preview] Damit endet die 175. Auslandsausbildungsreise, die Schiff und Besatzung über Spanien (La Coruna und Cadiz), Portugal (Funchal auf Madeira, Ponta Delgada auf den Azoren) und Irland (Cork) zurück nach Kiel führte.
Die Deutsche Marine feiert in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen. Das Segelschulschiff der Deutschen Marine war zum Geburtstag am 14. Juni allerdings nicht im Heimathafen Kiel und hat auch die Kieler Woche verpasst. Nun aber kommt die Barg nach gut vier Monaten und rund 7.000 Seemeilen wieder in den Heimathafen zurück.
Im August hatte die »Gorch Fock« ihren Heimathafen zuletzt verlassen. Nach der langen und von einer Kostenexplosion und juristischen Streitigkeiten zwischen Politik und Schiffbau geprägten Sanierungsphase soll das Segelschulschiff nun wieder in ruhigere Gewässer fahren.
Rund 250 Offizieranwärtern wurden bei der jüngsten Reise im Rahmen ihrer seemännischen Basisausbildung erste Erfahrungen an Bord des Großseglers vermittelt. Unter ihnen auch Kadetten aus Kolumbien, Frankreich, Togo, Kamerun und Senegal. Sie erlernten das grundlegende seemännische Handwerk, erfuhren in der Praxis die Bedeutung von Teamwork und Kameradschaft, bevor es für sie an die Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München in den akademischen Teil ihrer Ausbildung geht.
»Auch wenn es mit den jeweiligen Häfen nicht unmittelbar etwas zu tun hat – die intensivsten Erlebnisse waren die Segelvorausbildungen in Cadiz und Ponta Delgada mit einem jeweils neu eingeschifften Lehrgang. Immer wieder erneut am Anfang zu stehen und neu eingeschiffte Offizieranwärter mit dem Schiff, der Takelage und ihren Aufgaben vertraut zu machen, das ist jedes Mal eine Herausforderung, die Freude bereitet«, so Kapitän zur See Andreas Peter Graf von Kielmansegg (56), Kommandant des Segelschulschiffes.
750.000 sm mit der »Gorch Fock«
Seit der Indienststellung im Dezember 1958 wurden etwa 15.000 Offizier- und Unteroffizieranwärter auf den Planken der »Gorch Fock« ausgebildet. Im Verlauf der Ausbildungsreisen besuchte sie bisher rund 390 Häfen in knapp 60 Ländern auf fünf Kontinenten und legte dabei mehr als 750.000 sm zurück, was umgerechnet 35 Erdumrundungen entspricht.