Leonhardt & Blumberg Führungsteam
Künftig mit Dreierspitze: Geschäftsführungsmitglieder (v.l.) Eckart Kurtz, Sven-Erik Braun und Andreas Prange
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Die Konsolidierung unter den Marine Insurance-Maklern schreitet voran. Die italienische Gruppe Cambiaso Risso geht eine weitere Beteiligung mit Leonhardt & Blumberg in Hamburg ein.

Der internationale Schiffsversicherungsmakler Cambiaso Risso baut seine Präsenz im deutschen Markt durch eine 50-prozentige Beteiligung an Leonhardt & Blumberg Versicherungsmakler aus. Die Einigung mit der hauptsächlich im Reedereigeschäft tätigen Inhaberfamilie Leonhardt wurde vergangene Woche in Hamburg unterzeichnet und ist bereits vollzogen. [ds_preview]

Die aus der Reederei heraus entstandene und in den 90er Jahren ausgegliederte Maklerfirma wird ihre Aktivitäten unter eigener Marke und mit dem bestehenden Team fortsetzen, wie die Verantwortlichen gegenüber der HANSA klarstellen.

Die Geschäftsführung und die gesamte Organisation werden noch erweitert: Drittes Geschäftsführungsmitglied neben Eckart Kurtz und Andreas Prange ist Sven-Erik Braun, der vor über zwei Jahren als Leiter für Business Development anfing und zuvor lange Jahre Geschäftsführer beim Döhle Assekuranzkontor war.

Außerdem bringt Cambiaso Risso den erst zu Jahresbeginn übernommenen Makler Trident Special Risks in das Joint Venture mit Leonhardt ein. Die Firma unter Leitung von Leo und Birte Kissel, die sich stark auf Spezialrisiken wie Krieg und Kidnap & Ransom konzentriert, soll mittelfristig zu Leonhardt & Blumberg Versicherungsmakler nach Neumühlen an der Elbe umziehen. Die Mitarbeiterzahl wird dadurch den Angaben zufolge auf 40 ansteigen.

Leonhardt & Blumberg suchte schon länger nach Partner

»Mit den finanziellen Mitteln und der Buying Power von Cambiaso Risso stehen uns jetzt ganz andere Werkzeuge zur Verfügung«, erklärt Geschäftsführer Eckart Kurtz. Die Italiener, die ihrerseits zur französischen Gruppe DIOT-SIACI gehören, bezeichnen sich als drittgrößter Seeversicherungsmakler weltweit. Gleichzeitig bleibe die Identität der deutschen Firma mit ihrer 120jährigen Tradition erhalten.

»Wir wollten schon seit Jahren eine strategische Partnerschaft mit einem internationalen Player bilden, der eine starke Präsenz in Deutschland möchte, und dabei aber als Familienunternehmen weitermachen können. Lieber die Hälfte von etwas Großem sein als etwas kleineres Ganzes« bringt Kurtz die Motivation auf den Punkt.

Trotz Geschäftseinbußen im Zuge der langen Schifffahrtskrise mit dem Verlust von Großkunden wie Hamburg Süd handele es sich keinesfalls um einen Notverkauf von Anteilen. »Wir stehen als Firma gut da. Der Inhaber will auf keinen Fall aufgeben«, so Kurtz. Die versicherungstechnisch betreute Flotte liege in den letzten zwei Jahren stabil bei rund 500 Schiffen.

Mit dem Partner Cambiaso Risso im Rücken wolle die Firma jetzt in die Offensive gehen, nicht nur im deutschen Markt, sondern auch international. »Wir werden unsere Fühler weiter ausstrecken in wachsende Märkte wie zum Beispiel Dänemark, wo Cambiaso selbst nicht so aktiv ist«, kündigt Mitgeschäftsführer Sven-Erik Braun an. Aus früherer Tätigkeit verfügt er über gute Kontakte in Kopenhagen. Für Bestandskunden von Leonhardt & Blumberg Versicherungsmakler werde sich im Service aber nichts verändern. »Im täglichen Geschäft machen wir so weiter wie in den letzten Jahren.« Synergien bei der gemeinsamen oder gegenseitigen Platzierung von Risiken sollen peu à peu gehoben werden, nicht mit der Brechstange. Die Zusammenarbeit mit engen Kontakten und Partnern werde fortgesetzt, so Braun.

Die Beteiligung von Cambiaso Risso ist die zweite Transaktion in diesem Branchensegment in Deutschland innerhalb kurzer Zeit. Erst vor wenigen Wochen übernahm der Londoner Makler Howden die Bremer Firma Northern Lloyd. (mph)