MCT Medcenter Container Terminal Gioia Tauro EU Containerhäfen
MCT - Medcenter Container Terminal Gioia Tauro (Foto: Contship Italia)
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Umschlagrückgänge im Containerbereich haben die europäische Hafenlandschaft 1im ersten Halbjahr geprägt. Von den 15 größten Häfen konnten nur zwei zulegen.

Die meisten der 15 größten Containerhäfen in der Europäischen Union verzeichnen im ersten Halbjahr 2023 einen moderaten bis starken Rückgang des Containerumschlags in TEU im Vergleich zum Vorjahr. Für einige Häfen kommen diese negativen Zahlen zu den Verkehrsverlusten des Jahres 2022 hinzu. Das zeigt Theo Notteboom, Co-Direktor der Plattform PortEconomics, jetzt in einem Überblick über die EU-Containerhafenlandschaft in der ersten Hälfte des Jahres 2023. [ds_preview]

Demnach verzeichneten nur die Häfen Piräus (mit den Terminals 2 und 3) und Gioia Tauro ein Wachstum des Containerumschlags um 4,9 beziehungsweise 2,5%. In der Mittelmeerregion meldeten die Häfen von Genua und Algeciras einen leichten Rückgang. Ein Verkehrsverlust von 5,6 % im Hafengebiet von Genua (Häfen Genua, Savona, Vado Ligure, Pra´der Western Ligurian Seaport Authority) wurde durch einen außergewöhnlichen Zuwachs von 39,5 % in Vado Ligure weitgehend kompensiert.

Die französischen Seehäfen der Haropa-Gruppe (Le Havre und Rouen), der Hafen Marseille sowie der deutsche Hafen Bremerhaven mussten im ersten Halbjahr 2023 massive Rückgange von jeweils 15%, Haropa gar von 15,8% hinnehmen. Auch die spanischen Häfen Valencia und Barcelona erlebten zweistellige Rückgänge des Containerumschlags im ersten Halbjahr 2023 um 10,8 beziehungsweise 10,9%. Hamburg büßte in der ersten Jahreshälfte 11,7% Containerumschlag in TEU ein.

CEMIL PortEconomics Notteboom Euroa Containerhaefen H1 2023
© Theo Notteboom

Containerhäfen im Ranking: Piräus steigt auf

Mit den Halbjahresergebnissen verändert sich auch das Ranking der europäischen Containerhäfen, zumindest vorübergehend, wie PortEconomics vorrechnet. Mit einem Umschlagwachstum von 4,9% rückt der griechische Hafen Piräus auf Platz 4 hinter Rotterdam, Antwerpen-Brügge und Hamburg auf, während Valencia auf den sechsten Platz verdrängt wird.

Ob die Veränderung im Ranking der größten europäischen Containerhäfen nachhaltig ist, bleibt abzuwarten, denn die meisten Häfen erwarten, dass sich das Containeraufkommen in der zweiten Jahreshälfte 2023 etwas erholen wird. So hatte beispielsweise Hamburg schon im zweiten Quartal einen leichten Aufwärtstrend verzeichnet.