ZIM, Jacksonville, Ceres Terminals
Das ZIM-Schiff »Cape Sounio« im Hafen von Jacksonville (© Jaxport)
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Der israelische Container-Carrier Zim schwächelt in der aktuellen Marktsituation und verbündet sich daher erneut mit MSC, der Nr. 1 in der Linienschifffahrt. 

Beide Reedereien haben eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die sich auf mehrere Fahrtgebiete erstreckt und Dienste umfasst, die den indischen Subkontinent mit dem östlichen Mittelmeer, das östliche Mittelmeer mit Nordeuropa und Ostasien mit Ozeanien verbinden. Beide Seiten bringen Schiffe ein oder können Slots auf den Einheiten des Partners nutzen. [ds_preview]

Noch Anfang 2022 hatte Zim auf dem Höhepunkt der Markt-Hausse eine zuvor bestehende Kooperation mit der Allianz »2M« von MSC mit Maersk beendet und ein eigenständiges Agieren angekündigt. Lediglich auf einigen Routen zwischen Asien und der US-Ostküste bzw. in die Golfregion war eine operative Zusammenarbeit fortgesetzt worden.

Zim will mehr Effinzienz, geringere Kosten

Jetzt spricht Eli Glickman, Präsident und CEO von ZIM, von einer »für beide Seiten vorteilhaften Vereinbarung.« Ziel sei es, Kosteneinsparungen zu erzielen und gleichzeitig die Zuverlässigkeit der Dienste zu verbessern. Der israelische Carrier war in den ersten beiden Quartalen tief ins Minus gerutscht. Der Nettoverlust belief sich auf -271 Mio. $. Im ersten Halbjahr 2022 hatte Zim noch einen Nettogewinn von gut 3 Mrd. $ verbucht.

Die neu strukturierten ZIM-Dienste, die in zwei Fällen auch Hamburg anlaufen, sehen wie folgt aus:

  • Nordostasien – Australien (ZAX): Pusan – Qingdao – Shanghai – Ningbo – Hongkong – Yantian – Nansha – Brisbane – Melbourne – Sydney – Brisbane – Pusan
  • ZIM Ozeanien – Asien (ZOA): Laem Chabang – Singapur – Tanjung Pelapas – Singapur – Jakarta – Brisbane – Sydney – Auckland – Lyttelton – Otago – Brisbane – Tanjung Pelepas – Singapur – Laem Chabang
  • ZIM Oceania Express (ZOX): Singapur – Jakarta – Fremantle – Melbourne – Sydney – Napier – Tauranga – Brisbane – Tanjung Pelepas – Singapur
  • ZIM India Israel (ZII): Nhava Sheva – Mundra – Haifa
  • ZIM Indien Türkei (ZIT): Hazira – Mundra – Tekirdag (TR) – Derince (TR) – Iskenderun (TR) – Mersin – Hazira
  • ZIM North Europe Israel (ZNI): Ashdod – Haifa – Damietta (EG) – Valencia – London Gate Way – Rotterdam – Hamburg – Antwerpen – Le Havre – Ashdod
  • ZIM Türkei Nordeuropa (ZNT): Aliaga (Nemrut Bay) – Le Havre – Felixstowe – Bremerhaven – Hamburg – Antwerpen – Aliaga (Nemrut Bay)

Bei der Vorlage der Halbjahres-Bilanz hatte CEO Glickman bereits mögliche Kooperationen angekündigt. Gleichzeitig geht er davon aus, dass sich die Kostenstruktur bis 2024 mit der Aufnahme einer großen Zahl von effizienten Neubauten, darunter 28 LNG-betriebenen Schiffen, weiter verbessern wird. Trotz den aktuellen Herausforderungen sei die Gesamtliquidität von 3,2 Mrd. $ »weiterhin stark«.

Mit einer Gesamtkapazität von 585.000 TEU ist Zim gerade noch in den Top 10 der global führenden Linienreedereien vertreten. Das Neubau-Programm umfasst allerdings 37 Schiffe mit knapp 300.000 TEU, mehr als die Hälfte der heutigen Flottengröße.