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Fincantieri baut eine erste Ropax-Fähre „Made in Sicily“ © Fincantieri
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Die italienische Werftgruppe Fincantieri will mit dem Bau einer RoPax-Fähre an ihre 230-jährige Unternehmensgeschichte im Schiffbau anknüpfen.

Der Präsident der Region Sizilien, Renato Schifani, sowie der Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer von Fincantieri, Pierroberto Folgiero, haben einen Vertrag über den Bau einer neuen Ropax-Fähre unterzeichnet.[ds_preview]

Die Fähre, die Routen zwischen Sizilien und den sizilianischen Inseln Lampedusa und Pantelleria bedienen soll, umfasst ein Ausschreibungsvolumen von fast 120 Mio. €. Die Region hat darüber hinaus eine Option für den Bau eines zweiten Schiffes vereinbart.

Das neue Schiff mit einer Länge von etwa 140 m und einer Bruttoraumzahl (BRZ) von etwa 14.500 soll komplett auf der Werft in Palermo gebaut werden. Es wird eine Höchstgeschwindigkeit von 19 kn erreichen und über eine Kapazität von 1.000 Personen und 200 Fahrzeugen an Bord verfügen. Die Ablieferung ist für 2026 geplant.

Dual-Fual-Antrieb und Photovoltaikanlage

Das Schiff wird mit einem Dual-Fuel-Motor ausgestattet, das heißt mit Diesel und Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden können. Außerdem wird das Schiff über eine Photovoltaikanlage verfügen. Diese soll mithilfe von Batterien für eine bis zu etwa vier Stunden lange emissionsfreie Liegezeit im Hafen sorgen. Darüber hinaus wird das Schiff mit Stabilisatoren ausgerüstet, die das Anlegen auch bei widrigen Wetterbedingungen ermöglichen sollen.

Finanziert wird die Fähre aus Mitteln für Seeverbindungen des Verkehrsministeriums. Eigentümerin wird erstmals die Region Sizilien sein. »Wir werden die Qualität und die Sicherheitsstandards des Seeverkehrs für Lampedusa und Pantelleria verbessern, und zwar mit einem modernen Schiff, das auch den Schutz der Umwelt garantiert», betonte Schifani.

Reshoring nach Italien im Schiffbau

»Die Erteilung dieses Auftrags ist ein wichtiger Test für Fincantieri», unterstrich Pierroberto Folgiero, CEO und Managing Director von Fincantieri. Nach der Verlagerung zu asiatischen Werften gebe es nun die Möglichkeit, die Produktion von Fähren nach Italien zurückzuholen und die historischen Kompetenzen des Schiffbauunternehmens in diesem Sektor zu rehabilitieren. Darüber hinaus könnte man so die Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen.