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Brunsbüttel kann mit einer vorzeitigen Inbetriebnahme einer neuen Jetty für den Import von LNG rechnen. Die Behörden gaben jetzt grünes Licht.

Die Elbehafen Energy Port & Logistics (EEPLG), eine Tochterfirma der Brunsbüttel Ports GmbH mit Sitz in Brunsbüttel, ist im Auftrag der bundeseigenen »Deutsche Energy Terminal GmbH« (DET) Vorhabenträgerin für die Errichtung dieser Jetty.[ds_preview]

Das Amt für Planfeststellung Verkehr des Landes Schleswig-Holstein (APV) als zuständige Genehmigungsbehörde für dieses Vorhaben hat nun einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn bewilligt, wie der Hafen mitteilte. Da das Projekt in den Anwendungsbereich des LNG-Beschleunigungsgesetzes fällt, konnte das Amt für Planfeststellung in einem beschleunigten Verfahren erste – »besonders zeitkritische« – Baumaßnahmen zulassen.

Seit Anfang des Jahres liegt die »Höegh Gannet«, ein schwimmendes LNG-Terminal mit Regasifizierungsanlage (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU), im Brunsbütteler Elbehafen. Über sie wird im Auftrag der Bundesregierung verflüssigtes Erdgas (LNG) importiert, regasifiziert und in das deutsche Gasnetz eingespeist. Die in Brunsbüttel stationierte FSRU stellt einen elementaren Bestandteil der LNG-Importinfrastruktur dar, die in Folge des Ausfalls der russischen Gaslieferungen nach Deutschland unverzichtbar wurde und die deutsche Energieversorgungssicherheit gewährleisten soll. Um eine schnellstmögliche Gas-Einspeisung zu realisieren, wurde die FSRU als Übergangslösung am bestehenden Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens stationiert, bis ihr finaler Liegeplatz an der neu zu errichtenden Jetty zur Verfügung steht.

Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen hob jetzt hervor, die Errichtung der Jetty im Westbecken des Elbehafens sei ein Projekt mit bundesweiter Bedeutung. Daher seien im Amt für Planfeststellung Verkehr von Beginn an die erforderlichen Ressourcen und Kapazitäten bereitgestellt worden, um den Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn im Rahmen des LNG-Beschleunigungsgesetzes zügig und zugleich mit der notwendigen Sorgfalt zu prüfen und zu bearbeiten. »Mit der Ausstellung des Bescheides für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn konnte nun der nächste Meilenstein in diesem bedeutenden Projekt erreicht werden. Damit wird der Elbehafen auch weiterhin dazu beitragen, den Industriestandort Brunsbüttel und Deutschland zuverlässig mit Gas zu versorgen«, so Madsen.

Die Errichtung der neuen Jetty war von Beginn an eine Grundvoraussetzung für die Stationierung des schwimmenden LNG-Terminals »Höegh Gannet« für mehrere Jahre in Brunsbüttel. Auch Hafen-Chef Frank Schnabel, ebenfalls Geschäftsführer von EEPLG, sagte: »Alle Beteiligten aus Bund, Land, Behörden und die Vertreter vor Ort haben mit einem außergewöhnlichen Engagement an einem Strang gezogen, um dieses Projekt von höchster bundespolitischer Bedeutung schnellstmöglich umzusetzen. Mit dem Beginn erster Baumaßnahmen können wir nun die nächste Phase des Projektes einläuten, um eine dauerhafte Versorgung mit Gas auch die nächsten Jahre zu ermöglichen.«

Baumaßnahmen in Brunsbüttel

Konkret werden demnächst im Rahmen des vorzeitigen Maßnahmenbeginns folgende Arbeiten durchgeführt:

  • Nassbaggerarbeiten im Bereich der Liegewanne vor der neuen Jetty, im Bereich der Westmole des bestehenden Elbehafens sowie zur Errichtung einer Baggerrinne im Westbecken des Elbehafens
  • Rückbau vorhandener Hafenanlagen im Westteil des bestehenden Hafens
  • Errichtung eines temporären Baudamms