Das von Wärtsilä ANCS (Automation, Navigation and Control), Teil des finnischen Technologiekonzerns, entwickelte System »Smartdock« ermöglicht der kanadischen Reederei Seaspan autonome Andockmanöver selbst unter schwierigen Bedingungen.
Das System »Smartdock« soll nach Unternehmensangaben konsistente, sichere und vorhersehbare An- und Ablegemanöver ermöglichen und die Notwendigkeit intensiver Interaktion des Schiffskapitäns reduzieren – und das sogar bei einer Strömung von bis zu zwei Knoten.[ds_preview] Die Entwicklung sei Wärtsilä zufolge ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu autonomen An- und Abdockvorgängen, durch die maritime Aktivitäten sicherer und effizienter werden sollen.
System kommt auf RoRo-Schiffen in Kanada zum Einsatz
Der im Jahr 2021 abgeschlossene Vertrag zwischen beiden Unternehmen umfasst neben der Bereitstellung des autonomen Systems zudem die Entwicklung von Gleisanlagen für das automatische Andocken im britischen Hafen Tilbury sowie in den kanadischen Häfen Duke Point und Swartz Bay. Mit dem Autodocking-System ausgestattet wurde bereits das kürzlich in Betrieb genommene RoRo-Schiff »Seaspan Trader«. Außerdem soll das System ab dem Jahreswechsel 2023/2024 auf der »Seaspan Transporter«, ebenfalls ein RoRo-Schiff, genutzt werden. Beide Schiffe werden in den Gewässern von British Columbia in Kanada, eingesetzt.
Wärtsilä setzt auf auf UKF-Schätzmechanismus
Wesentlicher Bestandteil des Systems »Smartdock« ist ein fortschrittlicher UKF(Unscented Kalman Filter)-Schätzmechanismus, der Sensormessungen aus verschiedenen Quellen wie dem GNSS (Global Navigation Satellite System) und dem Lasersensor »Cyscan AS« kombiniert, um präzise Positions- und Geschwindigkeitsschätzungen für die Schiffsbewegung zu berechnen. Diese Daten werden dann mit einer vorprogrammierten idealen Route des Schiffes verglichen, und die fortschrittliche Steuerung weist Schub- und Steuerbefehle zu, um sichere und konsistente autonome An- und Abdockmanöver zu gewährleisten.
