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Conoship und Bouman Industries kündigen Joint Venture zum Bau von schiffsgestützten Kohlenstoffabscheidungssystemen an, während Erma First ein AIP für ein Onboard Carbon Capture (OCC) System erhält.

Conoship International und Bouman Industries haben eine Vereinbarung über den Bau schiffsbasierter Kohlenstoffabscheidungssysteme geschlossen. Ziel ist die Verringerung des Kohlenstoffausstoßes der bestehenden Flotte und neuer Schiffe. [ds_preview]

Bouman Industries und seine Tochtergesellschaft Corbotreat sind bekannt für ihre landgestützten Kohlenstoffabscheidungssysteme. »Mit diesem Joint Venture, Carbotreat Maritime, entwickeln wir diese Systeme für den Einsatz auf Schiffen, um die CO2-Emissionen im maritimen Bereich zu reduzieren«, sagte Geert Dokter, CEO von Conoship International.

Dass Joint Venture ist das Ergebnis einer vierjährigen Zusammenarbeit mit TNO und Bouman. Conoship hat die maritime Anwendung dieser Technologie erforscht und entwickelt, insbesondere für LNG-betriebene Schiffe. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts zur CO2-Abscheidung EverLoNG werden derzeit zwei CO2-Abscheidungssysteme in Fallstudien für die »Sleipnir« von Heerema und einen LNG-Tanker von Total Energies entwickelt.

Die CO2-Emissionen können per CCS nach Angaben der Unternehmen um bis zu 95 % reduziert werden. Das abgeschiedene CO2 kann gekühlt und an Bord gelagert werden. An Land kann es zur Herstellung von synthetischem Methan wiederverwendet werden. Ein vielversprechender Schritt in Richtung eines geschlossenen Kohlenstoffkreislaufs.

»Die Integration der CO2-Abtrennungsanlage in die ursprüngliche Schiffskonstruktion bei Conoship ist eine optimale Lösung. Carbon Capture System-Installationen eignen sich aber auch als Modernisierung der bestehenden Flotte«, heißt es.

Carbon Capture: Erfolg auch für Erma First

Von der Klassifikationsgesellschaft DNV hat währenddessen Erma First eine Grundsatzgenehmigung (Approval in Principle – AiP) für sein auf Aminabsorption basierendes Onboard-Carbon-Capture (OCC)-System erhalten.

Vorausgegangen war dem AiP eine Machbarkeitsstudie des Unternehmens für Onboard Carbon Capture (OCC) auf RoRo-Schiffen. Mit dem AiP bestätigt die Klassifikationsgesellschaft, dass die vorgeschlagene Konstruktion für die Installation an Bord von Seeschiffen zugelassen ist.

Das System von Erma First nutzt die Aminabsorptionstechnologie und ein proprietäres Aminlösungsmittel, um CO2 aus Rauchgasen zu absorbieren. Beim Erhitzen kehrt die chemische Reaktion die Absorption um und trennt das CO2 vom Lösungsmittel. Das freigesetzte CO2 wird anschließend verflüssigt und unter kryogenen Bedingungen an Bord gelagert. Das regenerierte Lösungsmittel kann wiederverwendet werden

»Unser OCC-System wird eines der ersten auf dem Markt sein, und diese AiP ist ein bedeutender Erfolg für das Forschungs- und Entwicklungsteam von ERMA FIRST. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit DNV im weiteren Verlauf des Projekts fortzusetzen und ein Pilotsystem an Bord eines Schiffes mit DNV-Klasse zu installieren und zu betreiben«, sagt Konstantinos Stampedakis, Mitbegründer und Geschäftsführer von Erma First.