Lloyd's of London, P&I
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Die P&I Clubs konnten in den Verhandlungen mit den Rückversicherern Prämienvorteile erzielen, die allen Schiffstypen zugutekommen, vor allem Passagierschiffen.

Der Kostenanstieg in der Schiffshaftpflichtversicherung (P&I) wird erstmals seit Jahren durch verringerte Prämien in der Rückversicherung gebremst. Wie die International Group of P&I Clubs in London mitteilte, konnte das gemeinsame Rückversicherungsprogramm (GXL) der zwölf Vereine für das Jahr 2024/25 zu niedrigeren Preisen als im Vorjahr vereinbart werden. [ds_preview]

Die Kostensenkungen werden an alle versicherten Schiffe durchgereicht. Am stärksten profitieren Passagierschiffe und Rohöltanker mit Abschlägen von -12,5% und -7,5% auf die Rückversicherungsraten. Für Clean-Products-Tanker sinkt die Rate um -1,7%, für konventionellen Trockenfrachtschiffe und Bulker um -2,1% und für Containerschiffe um -1,0%.

Rückversicherung ist Teil der P&I-Gesamtprämie

Die Rückversicherungsraten machen je nach Schiffsgröße einen erheblichen Anteil der Gesamtprämie für P&I aus. Durch die Nachlässe können die angekündigten Nettoprämienanhebungen der P&I Clubs zwischen +5% und +7% per 20. Februar zumindest zu einem Teil kompensiert werden.

Mike Hall, Vorsitzender des Rückversicherungskomitees der International Group, bezeichnet den Abschluss als »positives Ergebnis« für die Reedereien. Trotz den Kriegen in der Ukraine und im Gaza-Streifen und weiteren geopolitischen Konflikten mit Auswirkungen auf die Schifffahrt sei es der Branche und den P&I-Versicherern gelungen, die Schäden zu verringern. Vor allem die Großschäden gingen in den letzten zwei Jahren stark zurück, so dass Rückversicherer kaum mehr in Leistung gehen mussten.

Das gemeinsame GXL der P&I Clubs deckt Schäden bis zu einer Höhe von 3 Mrd. $ und gehört damit zu den größten Rückversicherungsverträgen weltweit. Das Konsortium für die Deckung wird von der französischen Gesellschaft AXA XL angeführt. (mph)