Danzig Port of Gdansk - neue Hafenfläche für Getreideumschlag
© Port of Gdansk
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Der polnische Hafen Danzig will seine Position im Getreideumschlag stärken und hat die Ausschreibung für ein Grundstück im Tiefwasserbereich des Hafens, direkt neben der Erzmole, gestartet.

Die Port of Gdansk Authority hat diese Woche eine Ausschreibung für den langfristigen Pachtvertrag veröffentlicht. Das fast 24 ha große Gelände soll teilweise für den Getreideumschlag erschlossen werden. Für das Gelände liegt eine gültige Baugenehmigung für ein Umschlagterminal für landwirtschaftliche Güter vor. Port of Gdansk sucht eigenen Angaben zufolge »nach Angeboten, die eine Diversifizierung der umgeschlagenen Gütergruppen vorsehen«. [ds_preview]

Neben festen und flüssigen Brennstoffen liegt ein Fokus des Hafens auf dem Getreideumschlag. Hier wollen die Polen weiter wachsen. Im Hafen werden daher die Kapazitäten für den Umschlag landwirtschaftlicher Erzeugnisse ausgebaut. 2023 war eine Getreidumschlagmenge von 2,5 Mio. t prognostiziert, nach über 1,9 Mio. t  im Jahr 2022. Getreide wird über Danzig hauptsächlich exportiert, durch den Krieg in der Ukraine sind die Mengen im Export zuletzt stark gestiegen. Dafür muss Kapazität geschaffen werden.

Das jetzt ausgeschriebene Gebiet verfüge bereits über eine gültige Baugenehmigung, die Eisenbahnschienen, einen Parkplatz, Straßen, die für das Anlegen von Schiffen erforderliche hydrotechnische Infrastruktur sowie die für die Getreidelagerung und den Getreideumschlag erforderliche Infrastruktur umfasse, so Port of Gdansk. Gemäß dem örtlichen Raumordnungsplan ist das Grundstück für Produktions- und Dienstleistungszwecke vorgesehen.

Hafen Danzig hat schon vorab in Erreichbarkeit investiert

Vor mehr als zwei Jahren wurde die Modernisierung des internen Verkehrssystems im Außenhafens abgeschlossen, mit dem Ziel, den Schienen- und Straßenverkehr zu den Tiefwasserumschlagterminals zu bringen. Insgesamt wurden 7,2 km Straßen, 10 km Schienen, einschließlich der Zufahrtsbahn zum Gelände, sowie vier Brücken gebaut.

Das Schifffahrtsamt in Gdynia hat sich bereits um die Verbesserung des Zugangs vom Meer zu diesem Teil des Hafens gekümmert. Im Dezember 2019 wurde die Modernisierung der Fahrrinne des Nordhafens abgeschlossen. Jetzt ist die Fahrrinne breiter und tiefer (die technische Tiefe beträgt 18 m). Die sichere Einfahrt von Schiffen in den Hafen wird auch durch eine neue Drehscheibe gewährleistet. Diese ermöglicht die Navigation von Schiffen in beide Richtungen, auch von größeren Schiffen, die bisher nicht gleichzeitig in diesen Teil des Hafens ein- und auslaufen konnten.

Danzig war in den letzten zehn Jahren der am schnellsten wachsende europäische Hafen Derzeit liegt er nach Umschlagvolumen auf Platz 6 in der Europäischen Union, noch vor Marseille, Barcelona, Constanța und Valencia. In der Ostsee ist der polnische Hafen mittlerweile führend im Containerumschlag und beim Ladungsvolumen insgesamt die Nummer 2 in der Region.