Raten, Golf von Aden, Rotes Meer, US Navy, Jemen
Der Zerstörer »USS Chung-Hoon« ekortiert ein Containerschiff von Maersk während der Übung »Lucky Mariner 19« durch den Golf von Aden (© US Navy)
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Die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer stören nicht nur den Seeverkehr, sondern treiben die Raten in die Höhe. Bei CMA CGM verdoppelt sich der Preis.

Die Unterbrechungen im Linienverkehr infolge des Gaza-Konflikts haben die Spotpreise auf der Fernost-Europa-Route auf den höchsten Stand seit fünfzehn Monaten getrieben. Im Verkehr zwischen Fernost und Europa lagen sie am vergangenen Freitag bei 2.694 US pro TEU. Das entspricht laut Alphaliner einem Anstieg von 80% gegenüber der Vorwoche. [ds_preview]

Raten steigen ums Dreifache

Seit Anfang Dezember hätten sich die Raten sogar mehr als verdreifacht, heißt es. Zuletzt waren ähnlich hohe Raten im Vorfeld der »Golden Week« in China Anfang Oktober 2022 berichtet worden.

Auch im Verkehr zwischen dem Fernen Osten und dem Mittelmeer stiegen die Spotraten im Vergleich zur Vorwoche um 70% und erreichten am Freitag mit 3.491 US/TEU ein 15-Monats-Hoch. Bei der französischen Reederei CMA CGM verdoppelt sich ab dem 15. Januar  den Preis für einen 40-Fuß-Container auf 6.000 $.

Viele Reedereien meiden seit den Angriffen im Roten Meer den Weg über den Suezkanal. Sie leiten ihre Schiffe stattdessen um das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze Südafrikas herum. Die höheren Treibstoff-, Personal und auch Versicherungskosten werden auf den Frachtpreis draufgeschlagen. Zuletzt hatte auch Maersk nach dem Angriff auf das Containerschiff »Maersk Hangzhou« die Passage des Roten Meeres bis auf weiteres ausgesetzt. Bei Hapag-Lloyd wird ebenfalls der Umweg gefahren, vorerst gilt dies bis zum 9. Januar.

Die krisenhafte Entwicklung in Nahost schlägt auch an der Börse durch. Der Aktienkurs von Hapag-Lloyd kletterte am ersten Handelstag des neuen Jahres um etwa 5% auf 143 €. Binnen drei Wochen summiert sich der Kursaufschlag damit auf rund 40%, schreibt Alphaliner.