Gorch Fock, Bredo
© Scheer
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Im April steht ein letzter großer Prozess gegen Mitarbeiter der ehemaligen Elsflether Werft an. Es geht um Betrugsvorwürfe rund um die »Gorch Fock«.

Das Landgericht Oldenburg beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit drei Strafverfahren rund um die Elsflether Werft. Diese könnten in einem Sammelprozess gebündelt werden. Am 8. April könnte der Prozess gegen sieben Verdächtige beginnen, teilte das Gericht jetzt mit. Zunächst müsse aber noch über die Zulassung der Anklagen und die Eröffnung einer Hauptverhandlung entschieden werden. [ds_preview]

Laut Anklage geht es in den Strafverfahren unter anderem um Korruption, Betrug, Untreue und Bestechlichkeit. Es seien 40 Termine geplant, ein Urteil könnte erst Mitte Dezember fallen.

Kostenexplosion bei Sanierung der »Gorch Fock«

Seit Dezember 2018 laufen die Ermittlungen rund um die Elsflether Werft, die von der Deutschen Marine mit der Sanierung des Marineschulschiffs »Gorch Fock« beauftragt worden war. Die Kosten waren von geplanten 10 Mio. € auf letztlich 135 Mio. € explodiert. Im Februar 2019 meldete die Elsflether Werft Insolvenz an, und die Bremer Lürssen-Werft übernahm die Fertigstellung des Segelschiffs bis Herbst 2021.

Im Zuge der Ermittlungen wurde festgestellt, dass unter anderem zwei frühere Vorstände der Werft ihre Mitarbeiter angewiesen haben, mit den Subunternehmen Rabatte auszuhandeln. Diese Preisnachlässe, meist 15%, sollen veruntreut worden sein. Insgesamt geht es um 7,2 Mio. €.

Das Segelschulschiff »Gorch Fock« auf der Kieler Förde © Bundeswehr/Marcel Kröncke
Das Segelschulschiff »Gorch Fock« auf der Kieler Förde © Bundeswehr/Marcel Kröncke