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Raumfahrt trifft Seefahrt: Im Neustädter Hafen in Bremen ist das erste Flugmodell der »Ariane 6«-Oberstufe auf das neue Hybridschiff »Canopée« verladen worden.

Die Verladung der Ariane-Komponenten erfolgte durch das Hafenunternehmen BLG Logistics – nach eigenen Angaben »ein langjähriger Partner der ArianeGroup«.[ds_preview]

»Schon seit vielen Jahren verladen wir die fertiggestellten Bauteile der Raketen im Neustädter Hafen«, sagte COO Matthias Magnor. Dass die wertvolle Fracht, die hier verladen wird, eines Tages in den Weltraum starten wird, sei aber selbst für die erfahrenen Kollegen im Neustädter Hafen etwas Besonderes.

Segel-Unterstützung für Ariane-Transporte

Dort schlägt die BLG auf 1 Mio. m² im Jahr rund 1.400.000 t Stück- und Schwergut um. Die Ariane-Verladung war eigentlich bereits einen Tag früher geplant. Allerdings verhinderte die Wetterlage am Montagvormittag die sichere Verladung der wertvollen Fracht. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte, die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Kristina Vogt, der CEO der Ariane Group Pierre Godart sowie die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Anke Kaysser-Pyzalla sowie Walther Pelzer, Leiter der Raumfahrtagentur im DLR, machten sich dennoch ein Bild vor Ort. Am Abend flaute der Wind ab und die Verladung konnte schließlich stattfinden.

Im Oktober 2023 war die »Canopée« erstmals im Neustädter Hafen eingelaufen, um Teile der Trägerrakete Ariane 6 an Bord zu nehmen. Das für den Transport von Ariane 6 bestimmte Schiff ist das erste industrielle Hybridschiff, das auch mit Windenergie angetrieben wird. Neben den zwei Dieselmotoren verfügt die Canopée über vier Segel, mit denen sich der durchschnittliche jährliche Brennstoffverbrauch um 30% senken lassen soll.

Das 121 m lange und schneeweiße RoRo-Schiff zieht aber vor allem durch die jüngst installierten vier 37 m hohen Masten des Segelsystems Oceanwings die Blicke auf sich. Betreiber des innovativen Frachters ist das französische Unternehmen Alizés, ein Joint Venture von Jifmar Offshore Services und Zéphyr & Borée.