Daenemark Umweltminister Magnus Heunicke
Dänemarks Umweltminister Magnus Heunicke
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Neue Daten der dänischen Umweltschutzbehörde zeigen, dass Scrubber-Waschwasser eine Quelle für gefährliche Stoffe in der Meeresumwelt ist. Umweltminster strebt nun ein Verbot für die Gewässer Dänemarks an.

Schiffe verwenden so genannte Scrubber oder Abgaswäscher, um das Rauchgas von Schwefel zu reinigen. Bei Open-Loop-Systemen wird das Wäscherwasser direkt ins Meer eingeleitet. Die Technologie steht immer wieder in der Kritik, weil durch das Abwasser Schwermetalle und Teerstoffe wie Blei, Kadmium, Anthracen und Benz(a)pyren in die Meeresumwelt eingetragen werden können. Berechnungen der dänischen Umweltschutzbehörde sollen zeigen, dass bis zu 20 % des Nickelausstoßes und 7 % des Anthracenausstoßes aus dieser Quelle stammen. [ds_preview]

»Wenn Schwermetalle und Teere in unsere Meeresumwelt gelangen, verschwinden sie kaum und bleiben in ständiger Zirkulation im Meer. Die Stoffe reichern sich auf dem Meeresboden und in den Nahrungsketten der Ozeane an, was für unsere Meeresumwelt und unsere Gesundheit äußerst bedenklich ist. Wir müssen eine langfristige Lösung für dieses Problem finden«, sagt Dänemarks Umweltminister Magnus Heunicke.

Scrubber-Abwasser Umweltninisterium Daenemark Tabelle

Nach Schätzungen der Organisation International Council on Clean Transportation wurden im Jahr 2020 in der 12-Meilenzone vor der dänischen Küste 68 Mio. t schwermetall- und teerhaltiges Scrubber-Waschwasser eingeleitet. Damit wäre Dänemark das sechstgrößte Einleitungsland der Welt. Bisher sind weltweit in rund 45 Ländern Verbote oder Einschränkungen für den Srubbereinsatz in Kraft, fast die Hälfte der Regelungen werden von Häfen umgesetzt.

Der Umweltminister hat nun die Parteien im dänischen Parlament zu Verhandlungen darüber aufgerufen, wie die Einleitung von Wäscherwasser verboten werden kann. Der Minister will den Parteien unter anderem konkrete Modelle für mögliche Gesetzesänderungen vorlegen.

Der Anteil der mit einem Abgasreinigungssystem (Scrubber) ausgestatteten Einheiten in der Containerschiffsflotte erreichte erst kürzlich einen neuen Höchststand. Die Gesamtkapazität der mit Scrubber ausgeerüsteten Containertonnage erreichte im Januar 10,3 Mio. TEU, was einem Anstieg um 1,8 Mio. TEU innerhalb eines Jahres entspricht.