Torghatten Nord Wasserstoff betriebene Faehre
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Die Fährreederei Torghatten Nord hat die norwegische Myklebust Verft mit dem Bau von zwei Wasserstofffähren beauftragt. Die Fähren werden die größten Wasserstoffschiffe der Welt sein und mit in Bodø produziertem Wasserstoff betrieben werden.

Die Fähren sollen bis zu 120 Autos auf Norwegens längster Fährstrecke zwischen Bodø und den Lofoten befördern. 2026 soll die Myklebust Verft die Neubauten abliefern. Die an dem Projekt beteiligten Lieferanten von Design, Technologie, Ausrüstung und Wasserstoff stammen aus Norwegen, und das Projekt arbeitet auch eng mit der norwegischen Schifffahrtsbehörde und der Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register zusammen, um Verfahren und Sicherheitsstandards »für einen völlig neuen Fährtyp« zu entwickeln. [ds_preview]

»Bei Myklebust haben wir ein Umfeld gefunden, das ein hohes Maß an Know-how zu einem nachhaltigen Preis bietet. Ich bin stolz darauf, dass wir dies in Norwegen tun können, denn dies ist ein wichtiger Impuls für die norwegische Technologie- und Werftlandschaft. Gemeinsam mit den Behörden setzen wir mit einem Innovations- und Klimaprojekt von Weltrang den Standard für eine ganz neue Schiffsklasse«, sagt Marius Hansen, CEO von Torghatten Nord.

Die Myklebust Verft befindet sich in Gursken südlich von Ålesund. Durch den Auftrag für den Bau der 117 m langen Fähren wird bei Myklebust eine Aufstockung des Personals nötig. »Gemeinsam mit dem maritimen Cluster in Norwegen werden wir mit diesem Auftrag neues Wissen entwickeln, Arbeitsplätze sichern und mehr Auszubildende einstellen können. Es wird aufregend sein, etwas zu liefern, was vor uns noch niemand gemacht hat«, sagt Leiv Sindre Muren, CEO der Myklebust Verft.

Torghatten Nord setzt auf einheimische Zulieferer

»Es gibt international keine anderen maritimen Wasserstoffprojekte, die auch nur annähernd so groß und ehrgeizig sind wie dieses Projekt. Wir haben daher dem Aufbau eines Teams norwegischer Zulieferer Vorrang eingeräumt, um Einheimische, Unternehmen und Touristen auf sichere, effiziente und komfortable Weise zu befördern. Dazu gehören die Konstruktion, die Sicherheitssysteme, die Wasserstoffproduktion und nun auch der Bau der Schiffe. Es war eine besondere Herausforderung, dies in einem von Krieg und Unsicherheit in Europa geprägten Markt zu bewerkstelligen«, sagt Torghatten-Nord-CEO Hansen.

Die offizielle Auftagsvergabe an die Myklebust Verft erfolgt mehr als ein Jahr nachdem Torghatten Nord die Lieferung der 6-MW-Wasserstoff-Brennstoffzellen für den Antrieb der Fähren mit PowerCell vereinbart hatte. Im Dezember 2023 hatte die Reederei außerdem einen Auftrag für den Bau einer Fähre mit Hybrid-Antrieb an die polnische Werft Remontowa Shipbuilding vergeben.