Bean, London
James Bean (© London P&I Club)
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Beim Schiffshaftpflichtversicherer London P&I Club gibt es einen Wechsel an der Spitze. Chief Executive Officer Ian Gooch legt sein Amt im Laufe dieses Jahres nieder und überreicht den Staffelstab an einen externen Nachfolger.

James Bean, bislang Chief of Geographical Sectors beim Mitbewerber NorthStandard, übernimmt den Posten.[ds_preview]

Das gaben beide Unternehmen in getrennten Mitteilungen bekannt. Der Zeitpunkt des Wechsels hänge noch von der Zustimmung der Aufsichtsbehörden ab, heißt es. Nach der Übergabe soll Gooch den neuen CEO als Mitglied der Geschäftsführung vorerst weiter unterstützen. Die Topmanager des London P&I Clubs sind offiziell bei der Managementfirma A Bilbrough & Co. beschäftigt, die den 1866 gegründeten Versicherungsverein seit 1890 verwaltet.

Bean, von Haus aus Rechtsanwalt (»Solicitor«), bezeichnet es als »Privileg« und »Fortschritt in seiner Karriere«, die Führung des London P&I Club übernehmen zu dürfen. Der Brite gehörte bis 2020 zur obersten Führungsriege des Standard Club, der danach mit dem North of England P&I Club verschmolz. Als Geschäftsführungsmitglied und anschließend Chief of Geographical Sectors habe er entscheidend zur erfolgreichen Umsetzung der Fusion beigetragen, zollt ihm auch sein bisheriger Arbeitgeber NorthStandard Respekt.

Behält London P&I Club seine Unabhängigkeit?

Gooch, London, P&I
Ian Gooch (© London P&I Club)

Der noch amtierende London-Club-CEO Gooch sagte er, er sei zuversichtlich, dass der London P&I Club unter neuer Führung seine Unabhängigkeit aufrechterhalten werde und trat damit Spekulationen entgegen, dass der Verein Teil einer nächsten Konsolidierung in dem Sektor werden könnte.

London P&I ist einer der kleineren Anbieter in dem Segment. Innerhalb der International Group of P&I Clubs ist er der drittkleinste mit einem Marktanteil von unter 4%. Dahinter folgen der American P&I Club und der Shipowners‘ Club. Die letzten Jahre waren für den London Club finanziell herausfordernd. Aufgrund hoher Schadenquoten musste das Management u.a. außerplanmäßige Nachschüsse von den Mitgliedern fordern. Im vergangenen Jahr konnte der Club seine Position wieder festigen. Bei den Renewals dieses Jahr im Februar ist die versicherte Reedereitonnage den Angaben zufolge um fast +9% angewachsen.   (mph)