Im LNG-Sektor bahnt sich ein Milliardendeal an: Der französische Energiekonzern Total will für 2,04 Mrd. $ das gesamte LNG-Geschäft von ENGIE übernehmen.
Das verbindliche Angebot von Total sieht die Übernahme aller Aktivitäten inklusive der Verflüssigungsanlagen, der Transportkap[ds_preview]azitäten (Schifffahrt) und des internationalen Handels vor. Preis: 2,04 Mrd. $. Die bisherigen ENGIE-Geschäfte solle mit den eigenen Aktivitäten verschmolzen werden, heißt es bei Total.
Es sei ein verbindliches Angebot von Total eingegangen, bestätigte der französische Energieversorger ENGIE (ehemals GDF Suez). Eingeschlossen sei ein erfolgsabhängiger Anteil in Höhe von bis zu 550 Mio. $, der an die Entwicklung des Ölpreises geknüpft sei. Die geplante Transaktion soll die Schulden um 1,4 Mrd. $ verringern. Der Verkauf soll im Laufe des Jahres 2018 abgeschlossen werden.
ENGIE verkauft damit 12 LNG-Einheiten einschließlich zweier FSRU und eines LNG-Bunkerschiffs, zudem Anteile an Terminals in Norwegen, Ägypten und am geplanten Cameron-Anlage in den USA. Man werde jedoch die nachgelagerten Aktivitäten wie die Regasifizierungsterminals in Frankreich, den Vereinigten Staaten und in Chile, die GTT-Tochtergesellschaft sowie den Endkundenverkauf behalten.
Für das Unternehmen sei dies ein Schritt bei der künftigen Konzentration auf drei Kernbereiche – emissionsarme Energieerzeugung, Infrastruktur und Kunden-orientierte Dienstleistungsangebote. Eine neue Geschäftseinheit werde sich den Zukunftsfeldern Gas, Biogas und Wasserstoff als Schlüssel zur Energiewende widmen und auch Total beliefern. Die Vereinbarung sieht vor, dass ENGIE für zunächst 10 Jahre Lieferant im Bereich der erneuerbaren Wasserstoff- und Biogasversorgung wird.
Der Konzern hatte angekündigt, sich bis 2018 von Kraftwerken sowie von Öl- und Gasgeschäften im Wert von insgesamt 15 Mrd. € zu trennen, um sich unabhängiger von den Schwankungen der Rohstoffpreise zu machen. Gleichzeitig vermeldete er ein durchwachsenes Dreivierteljahr. Während der Umsatz des ehemaligen Gasmonopolisten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3% auf 46,8 Mrd. € zulegte, schrumpfte das operative Ergebnis (EBITDA) um 3,6% auf 6,6 Mrd. €.