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Das unter schwedischer Flagge fahrende Ro/Pax-Fährschiff »Peter Pan« wird bei German Dry Docks in Bremerhaven um 30 m verlängert. Dadurch wird die Ladekapazität um 400 Lademeter erhöht.

Nach der letzten Abfahrt von Travemünde in den schwedischen Fährhafen Trelleborg nahm das gut [ds_preview]190 m lange Fährschiff über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) Kurs auf die Wesermündung.

Bei German Dry Docks (GDD) in Bremerhaven wird es zur Vergrößerung der Ladekapazität von derzeit 2.600 auf 3.000 Lademeter um 30 m auf dann rund 220 m verlängert. Hierfür erfolgt nun im Schwimmdock V bei GDD ein so genannter Z-Schnitt im hinteren Drittel des Schiffes, da der auf den Oberdecks befindliche Kabinentrakt unverändert bleibt. Anschließend wird im Schwimmdock eine rund 30 m lange, bei Pella-Sietas in Hamburg-Neuenfelde vorgefertige Stahlsektion zwischen das getrennte Vorschiff und der Hecksektion gesetzt. Dann werden die einzelnen Sektionen mit Hydraulikpressen wieder zusammengezogen und verschweißt. Schon im Vorfeld wurden auf dem Dockboden die hierfür notwendigen Schwerlastschlitten von dem Spezialunternehmen Lastro Heavy Lift Installiert.

Neuer Wulstburg soll Verbrauch reduzieren

Zusätzlich erhält die »Peter Pan« zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz einen neuen Wulstbug. Dieser werde speziell auf die Gegebenheiten und die Geschwindigkeit auf der Fährstrecke zwischen Travemünde und dem schwedischen Fährhafen Trelleborg angepasst. Durch vorherige Versuche habe sich ergeben, dass sich durch diesen strömungsoptimierten Wulstbug die Kraftstoffstoffeffizienz verbessert werden könne. Ein Ergebnis sei es, dass der Verbrauch auch nach der Verlängerung nahezu unverändert bliebe. Durch die Erhöhung der Ladekapazität bei gleichem Verbrauch werde also die Umweltbilanz des Schiffes verbessert,heißt es.

Anfang dieses Jahres wurde bei der »Peter Pan« eine Hybrid-Scrubber-Anlage zur Abgasreinigung eingebaut. Die mit 36.468 BRZ vermessene Fähre verfügt über einen diesel-elektrischen Antrieb über zwei Siemens-Propellergondeln vom Typ SSP 10 mit einer Leistung von jeweils 11.000 kW und erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 18,5 kn.

Hafenausbau in Trelleborg

Mit den nun in Bremerhaven umgesetzten Investitionen, in einer niedrigen zweistelligen Millionenhöhe, soll die 2001 gebaute »Peter Pan« für einen weiteren Betrieb für die kommenden 15 Jahre fit gemacht machen. Die nun durchgeführte Verlängerung ist unter anderem auch durch ein Hafenausbauprogramm in Trelleborg der letzten Jahre erst möglich geworden, da bislang nur Schiffe mit einer Länge von maximal 200 m den Hafen anlaufen konnten, jetzt ist dieses Größenlimit in der südschwedischen Hafenstadt auf 240 m erhöht worden. Bislang gibt es für das Schwesterschiff »Nils Holgersson« keine derartigen Umbaupläne, theoretisch ist aber auch an diesem Schiff eine solche Verlängerung jederzeit möglich.

Die rund zweimonatige Ausfallzeit »Peter Pan« soll nach Angaben der TT-Line zum einen durch freie Kapazitäten der anderen Fährschiffe der Reederei aufgefangen werden, zum anderen wurde die 154 m lange Frachtfähre »Patria Seaways« mit einer Kapazität von 1.800 Lademeter eingechartert, die ab dem 8. Januar 2018 erstmals zum Einsatz kommt.