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Die Verhandlungen über den Verkauf der HSH Nordbank an das Investorenkonsortium von J.C. Flowers und Cerberus bleiben selbst auf der Zielgeraden schwierig. Aus Teilnehmerkreisen heißt es, es könnte ein »Fotofinish« geben.

Bis kommenden Mittwoch, den 28. Februar, müssen die Gesell[ds_preview]schafter Hamburg und Schleswig-Holstein Vollzug an die EU melden. Ohne einen erfolgreich Verkauf droht die Abwicklung der Landesbank. Die exklusiven Verhandlungen mit dem Konsortium aus Cerberus und Christopher Flowers seien weit fortgeschritten. Demnach sind die US-Investoren bereit, bis zu 1 Mrd. € zu zahlen.

Doch offenbar steckt der Teufel noch in etlichen Details. Beide Seiten sitzen auf den letzten Metern zum Teil bis tief in die Nacht zusammen, flankiert von zahlreichen Beratern. Der schleswig-holsteinische Finanzstaatssekretär Philipp Nimmermann (Grüne) sprach jetzt im Finanzausschuss in Kiel von einem »Fotofinish«: »Das wird sehr eng.«

Bis Mittwoch bleibt nicht mehr viel Zeit. Am Montag und Dienstag sollen sich die Gremien der Bank mit einem möglichen Verhandlungsergebnis befassen, am Mittwoch soll dann in Kiel offiziell Vollzug gemeldet werden. Soweit der Plan. Welche Knackpunkte noch bestehen, ist nicht bekannt. Denkbar, dass es um die restlichen Ländergarantien geht, um die Einlagensicherung, Haftungsfragen oder Altverträge.

Pünktlich zu Beginn der Verkaufsgespäche hatte die HSH Nordbank Anfang November gute Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2017 vorgelegt. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 10% auf 201 Mio. €, nach Steuern schlugen 176 Mio. € zu Buche. Das Konzernergebnis stieg um 8% auf 176 Mio. €.

Gleichzeitig hatte die Bank in den vergangenen Monaten noch einmal massiv Altlasten aus den Büchern genommen, um sich »als Braut hübsch zu machen.« Im gesamten Shipping-Portfolio der HSH Nordbank lagen Ende September nur noch 12 Mrd. € (6 Mrd. € in der Kernbank sowie weitere 6 Mrd. € in der Abbaubank). Drei Monate zuvor waren es noch 14,8 Mio. €, Ende 2016 sogar noch 17 Mrd. €.

Seither wurde das Kreditvolumen weiter reduziert, unter anderem durch den Verkauf von 126 Mio. € an Verbindlichkeiten von JR Shipping. Auch von den Anteilen am First Ship Lease in Singapur will sich die HSH trennen. Zuletzt waren gleich 14 Containerschiffe aus dem HSH-Bestand an MPC Container Ships verkauft worden.

Das an der Oslo notierte Börsenvehikel zahlt insgesamt 139,5 Mio. $. Die Schiffe zwischen 1.300 TEU und 2.800 TEU gehörten zuvor KG-Gesellschaften und befanden sich größtenteils im Management Von Ahrenkiel Steamship, der Reederei-Tochter von MPC Capital. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der Transaktion um eine Restrukturierungslösung.