Rund 3,5 Mio. dwt an Tankerkapazität sind bisher 2018 verschrottet worden. Einer der Faktoren, die Verschrottungen zuletzt unattraktiv gemacht haben, verändert sich nun.
Die Tankerverschrottung hatte sich 2015 aufgrund dreier Schlüsselfaktoren verlangsamt: höhere Gewinne am Spotm[ds_preview]arkt, niedrige Angebote auf Käuferseite bei den Verschrottern und die Nachfrage nach Öllagerkapazitäten nach dem Preiskollaps 2014. »Alles spielte eine Rolle, weil die Entscheidung, ein Schiff aus dem Markt zu nehmen, stark von der finanziellen Situation des Eigners abhängt. Manche könnten zur Verschrottung motiviert werden, wenn der Preis pro Tonne Stahl einen ausreichenden Teil der restlichen Hypothek auf ein Schiff abdeckt und ihnen erlaubt, es aus einem Markt mit niedrigem Cashflow zu nehmen. Andere Verschrotten ein Schiff erst, wenn ein langfristiger Lagervertrag abgeschlossen ist«, erklärt ein Analyst des Branchendienstes VesselsValue.
Höhere Gewinne am Spotmarkt seien einer größeren Zahl von Verschrottungen in den vorangegangenen Jahren sowie einer kleineren Zahl an Neubestellungen geschuldet gewesen. Das habe zu einer »Kontraktion« der Flottengrößen in vielen Segmenten geführt.
Entwicklung in China günstig
Der plötzliche Ölpreisverfall beflügelte die Nachfrage nach Floating Storage, weil sich die Tanklager an Land immer weiter füllten. Ältere Schiffe erhielten Charter für drei oder zwölf Monate für die Lagerung, weil sie pro Tag niedrigere Kosten versprachen, als Schiffe »im besten Alter«, also jünger als zehn Jahre. Wegen der Beschäftigung vielen sie aber als Schrottkandidaten aus.
Emissionsvorgaben in China, das mit Luftverschmutzung zu kämpfen hat, hat nun die Stahlpreise ansteigen lassen. Das zeigt sich auf dem weltweiten Stahlmarkt und beeinflusst auch die Recycler, die nun bereit sind, höhere Preise pro Lightweight Ton zu zahlen. Die Preise, die in Indien für Tanker und Bulker geboten werden, bewegen sich seit Mitte 2016 aufwärts.
Starke Verschrottung und die Marktkonsolidierung werden die Ertragssituation für Reeder in den kommenden Jahren verbessern, ist man bei VesselsValue überzeugt.