Print Friendly, PDF & Email

Die drei japanischen Reedereien NYK, MOL und »K« Line starten ihr angekündigtes Container-Bündnis »One«. Sie zahlen zusammen 3 Mrd. $ in das Joint Venture ein.

Gegründet im Juli 2017, ist das inner-japanische Bündnis »ONE« am 1. April gestartet worden. Die drei zuvor eigenständig[ds_preview]en Reedereien legen damit ihre Aktivitäten in der Container-Linienschifffahrt zusammen. Die Assets (Schiffe) sollen später zusammengelegt werden.

NYK hält künftig 38% der Anteile, je 31% sind es für MOL und »K« Line. Mit rund 230 Schiffen und einer kombinierten Kapazität von 1,44 Mio. TEU belegt die ONE mit Sitz in Singapur den sechsten Platz unter den führenden Linien-Reedereien. Angeboten werden weltweit 85 Dienste zu mehr als 200 Häfen in 100 Ländern.

Alphaliner, ONE, NYK, MOL, K Line
Quelle: Alphaliner

In den Afrika- und Ozeanien-Verkehren werden überhaupt keine Änderungen prognostiziert, für Lateinamerika soll es lediglich eine Umstellung im Verkehr zwischen Fernost und Südamerika-Westküste geben.

Die vergleichsweise größten Auswirkungen erwartet man beim Branchendienst Alphaliner im Intra-Asia-Netzwerk. Dort gibt es die größten Überlappungen bestehender Dienste. Entsprechend dürfte es zu einer Konsolidierung der Linien kommen. Allerdings könnten auch diese relativ gering ausfallen: »Rationalisierungen dürften sich auf einiger der bestehenden Slot-Agreements mit Dritten beschränken«, heißt es in dem Bericht. Ein signifikanter Abbau von Tonnage der drei Reedereien wird nicht befürchtet.

»Richtige Balance«

Jeremy Nixon ONE
Jeremy Nixon auf dem HANSA-Forum (Foto: HANSA)

Seit Beginn der Planungen für ONE hatten die Verantwortlichen stets betont, dass der Kunden-Fokus verstärkt werden soll, um sich so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. CEO Jeremy Nixon hatte auf dem 21. HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung« erläutert, dass die richtige Balance extrem wichtig sei: »Groß genug um zu überleben, klein genug um sich angemessen kümmern zu können« laute das Credo der Allianz. Wenn man zu schnell und stark wachse, werde etwa der Kunden-Support, die Bereitstellung einer angemessenen IT-Infrastruktur oder die administrative Abwicklung immer schwieriger, auch in Relation zu den Vorteilen einer größeren Organisation.

Für die Kooperation »THE Alliance«, in der auch Hapag-Lloyd vertreten ist, sei die Aufstellung als ONE ebenfalls von Vorteil, weil sich nun nicht mehr 5, sondern nur noch 3 Partner koordinieren müssten. Das Unternehmen beabsichtigt dem Vernehmen nach, Ende des Jahres mögliche Neubau-Aufträge zu prüfen, heißt es. Die Bestellung von Mega-Schiffen mit mehr als 20.000 TEU hatte CEO Nixon allerdings bereits auf dem HANSA-Forum im vergangenen November ausgeschlossen.