Liberty Blue will mehr Bulker und MPP kaufen

Schulz, Liberty Blue
Dietrich Schulz, Gründer und Geschäftsführer von Liberty Blue (Foto: Hollmann)
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Die noch junge Reederei Liberty Blue mit Hauptsitz in Leer rechnet sich gute Chancen zur Erweiterung der Flotte aus. Die größten Chancen sieht Gründer und Geschäftsführer Dietrich Schulz im Segment der Handy-Bulker und Mehrzweckfrachter.

Das erklärte er jetzt gegenüber der HA[ds_preview]NSA. Die Perspektiven für das Ladungswachstum in diesen Sektoren seien besser als für Containerschiffe, die aufgrund digitaler Technologien wie dem 3-D-Druck langfristig mit einer Stagnation oder Verringerung des Verkehrs konfrontiert sein könnten.

Der Manager hatte sich 2011 mit der Bereederungsfirma Liberty One selbständig gemacht und Teile des Unternehmens Anfang 2016 mit der traditionsreichen Reederei Buss aus Leer verschmolzen. Letztere war aufgrund riskanter Containerschiffs-Investments infolge der Schifffahrts- und KG-Markt-Krise ab 2009 in Schieflage geraten.

Nach dem Zusammenschluss mit Buss umfasste die bereederte Flotte von Liberty Blue 33 Schiffe, derzeit sind es 25 Frachter (Bulker, MPP, Containerschiffe). Darin sieht Schulz aber keinen Rückschritt. »Jedes der Schiffe, die wir jetzt haben, ist gesund«, unterstreicht er. Vorher seien es überwiegend finanziell angeschlagene Schiffsgesellschaften und Banken-Schiffe im Interims-Management gewesen.

Haupteigentümer der heute bereederten Frachter seien professionelle Investoren aus Großbritannien, aus den USA – »quer durch den Garten«, sagt Schulz. Wie es die Spielregeln der großen Kapitalgeber verlangten, habe Liberty Blue als Dienstleister selbst »Skin in the Game« – ist also über Minderheitsanteile an den Schiffsgesellschaften am geschäftlichen Risiko beteiligt.

Die angebundenen Investoren seien bereit, den Einsatz deutlich zu erhöhen. »Wir haben dadurch die Möglichkeiten, jederzeit kleinere oder auch größere Flotten-Portfolios zu übernehmen. Wir können für 10 Mio. oder auch für 200 Mio. $ kaufen«, so Schulz. 30 bis 35 Schiffe könne Liberty Blue mit dem rund 30 Mitarbeiter starken Team in Leer (hinzukommen Büros in Bremen und Hamburg) locker bereedern. Alles darüber hinaus würde zusätzliche Ressourcen erfordern.

Anfang des Jahres hatte Schulz zusammen mit dem griechischen Reeder Evangelos Marinakis eine neue Shipmanagement-Plattform für den deutschen Markt geschaffen. Über »Capital Liberty Invest« wird das kommerzielle und technische Management von Schiffen angeboten, aber auch Investments quer durch verschiedene Segmente. Explizit genannt wurden Containerschiffe vom Feeder bis zum Post-Panamax, Produkten- und Rohöltanker, Bulker und auch MPP-Frachter.