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Deutschland soll sich bei der UNO-Schifffahrtsorganisation IMO dafür einsetzen, dass die Anforderungen an den Brandschutz auf Seeschiffen möglichst rasch verschärft werden. Dafür hat sich der 57. Deutsche Verkehrsgerichtstag ausgesprochen, der heute in Goslar zu Ende ging.

Anges[ds_preview]ichts »verheerender Schiffsbrände« sei es erforderlich, dass die bestehenden Vorschriften und Regelungen überholt werden, heißt es in einem heute verabschiedeten Appell (Empfehlung des Arbeitskreises VIII). Die Experten fordern Nachbesserungen an den Bestimmungen zu Brandmeldeanlagen sowie zur Einrichtung von Brandabschnitten auf Schiffen und eine verbesserte technische Ausrüstung für den automatisierten Einsatz von Wasser als Löschmittel.

Sincerity USCG
Dezember 2018: Der Autofrachter »Sincerity Ace« fing Feuer (Foto: US Coast Guard)

Es sollten verstärkt Technologien zum Einsatz kommen, mit denen Brände bekämpft werden können, ohne dass Menschen sich in der Gefahrenzone aufhalten müssen. Zudem müssten die Brandschutz-Schulungen der Seeleute laufend angepasst und praktische Trainings an Bord intensiviert werden – genauso wie die flaggen- und hafenstaatrechtlichen Kontrollen in Bezug auf Brandschutz und die Kompetenzen der Besatzungen, so der Verkehrsgerichtstag.

Für die Schadensprävention sei es wichtig, dass die zuständigen Behörden die korrekte Deklaration von Frachtgut strenger überwacht. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Reedereien über riskante Ladungen Bescheid wissen und Vorsichtsmaßnahmen in der Stauplanung ergreifen können.

Der Verkehrsgerichtstag, dem Hunderte Richter, Juristen, Sachverständige und Verbände angehören, sieht auch bei der Strategie des Bundes zur Havariebekämpfung Nachbesserungsbedarf. So gelte es die Zusammenarbeit zwischen Bund und Küstenländern bei der Brandbekämpfung durch einen Revier- und Ländergrenzen überschreitenden Ansatz zu verbessern. Dazu sollten Bund und Länder schnellstmöglich eine Generalvereinbarung über die Brandbekämpfung abschließen.

Der Deutsche Verkehrsgerichtstag findet seit 1963 jährlich statt und liefert wichtige Impulse für Gesetzte und Vorschriften für den Verkehr. (mph)