Frachtenmärkte behaupten sich

Spotmarkt

Ratenkorrektur über die Jahreswende hält sich in Grenzen. Container-Frachten ziehen in den ersten Tagen deutlich an.

Trotz dem Rückgang der Befrachtungsaktivität über die Feiertage konnten die Reeder die Charter- und Frachtraten im Dry-Cargo- und im Containergeschäft relativ kon[ds_preview]stant halten.

Der Baltic Dry Index beendet die verkürzte erste Handelswoche auf einem Stand von 1.260 Punkten – nur 19 Punkte niedriger als vor zwei Wochen. Tendenziell konnten sich die großen Capesize-Bulker ganz leicht verbessern, während es für die übrigen Größenklassen bei gedämpfter Nachfrage etwas weiter nach unten ging.

Besserer Jahresstart als erwartet

Die Durchschnittsrate der Capes im Zeitcharter-Trip-Geschäft kletterte seit dem 21. Dezember von rund 14.900 auf 15.341 $/Tag. Damit habe das Jahr besser begonnen als erwartet, hieß es in Maklerkreisen. Im Pazifik sorgt ein moderater aber kontinuierlicher Zustrom von Eisenerzladungen ex Australien für Beschäftigungsmöglichkeiten, und auch in Brasilien sei das Exportgeschäft für Erz Richtung China schon früh wieder angesprungen.

Panamaxe, Supramaxe und Handsize-Frachter haben hingegen stärker zu kämpfen. Viele Befrachter seien im neuen Jahr noch nicht in Erscheinung getreten, »erst nächste Woche wird sich zeigen, in welche Richtung es geht«, erklärte ein deutscher Befrachtungsmakler. Für ältere Panamax (74.000 tdw) fiel das Ratenniveau seit Weihnachten von rund 11.500 auf 10.700 $/Tag. Supramaxe und Handysizer (28.000 dtw) verzeichneten Rückgänge auf rund 10.800 und 8.300 $/Tag.

Linien schippern aus der Flaute

Der Containerschiffs-Chartermarkt steckt ebenfalls noch in der Flaute. Der Londoner Broker Howe Robinson senkte seinen Charter-Index am Mittwoch um 1,7% ab. Der New ConTex in Hamburg ist noch bis nächste Woche ausgesetzt.

Vergleichsweise positiv beginnt das Jahr aber für die Linienreedereien, die mit ihren Frachtratenerhöhungen per Anfang Januar offenbar Erfolg hatten. Der World Container Index, der die Spotraten für Containerverladungen auf den Ost-West-Routen abbildet, zog diese Woche um 14% an. Dabei profitieren die Carrier obendrein von stark gesunkenen Bunkerkosten.

Für die Rohöltanker gab es wegen der Ladungsrückgänge über die Feiertage deutlichere Korrekturen im Ratengefüge. Allerdings war nach wie vor Aktivität zu verzeichnen – unter anderem für VLCC im Persischen Golf, für Suezmaxe im Schwarzen Meer und für Aframaxe im Mittelmeer und der Karibik.

Für VLCC Und Suezmaxe sackte das durchschnittliche Ertragsniveau im Spotgeschäft seit 21. Dezember um je rund 17% auf 48.800 und 48.600 $/Tag ab. Die Aframaxe hingegen konnten ihr Niveau bei über 39.000 $/Tag behaupten. (mph)