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Die Tankerreederei Euronav will offenbar auf Nummer sicher gehen. Um ab 2020 keine Bunker-Engpässe zu erleben, lagert das Unternehmen »low sulphur fuel oil« auf einem Großtanker im Mittelmeer.

Die Nachrichtenagentur reuters zitiert den Analysedienst Vortexa damit, dass E[ds_preview]uronav den Scorpio-Tanker »STI Brixton« gechartert und ihn mit 30.000 t schwefelarmen Kraftstoff aus Nordwesteuropa nach Malta geschickt hat.

Dort soll die Ladung an den Euronav-eigenen ULCC »Oceania« übergeben werden, die vor der Küste liegt. Es sei die erste ship-to-ship-Verladung, seit die »Oceania« schon im Januar vor Malta angekommen sei, heißt es seitens Vortexa.

TI Europe
Die »TI Europe« ist eine Schwester der »Oceania« (Foto: Euronav)

Ob das LSFO für den eigenen Bedarf geplant ist oder weiterverkauft werden soll, ist unklar. Euronav hat sich bislang nicht dazu geäußert. Bereits im vergangenen Herbst hatte die Reederei allerdings deutlich gemacht, nicht auf Scrubber setzen zu wollen, um die strengeren Vorschriften für den Schwefelgehalt im Schiffsabgas einhalten zu können. Mit Blick auf die ab 2020 geltende Obergrenze (Sulphur Cap) sehe man zu viele finanzielle, technische und regulatorische Risiken, hieß es seinerzeit. Stattdessen sollen die Schiffe künftig schwefelarme Kraftstoffe (LSFO) bunkern. »Raffinerien und Ölproduzenten haben zudem versichert, dass IMO-konforme Kraftstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen werden«, teilt Euronav im Herbst 2018 mit.

Vortexa-Analyst Cosmo Kedros sagte jetzt gegenüber reuters: »Die Charter- und Kraftstoffeinkaufsaktivität von Euronav signalisiert einen aufkommenden Trend, dass Reedereien immer aktiver im Handelsbereich werden.« Man erwarte, dass diese Aktivitäten weiter zunehmen.