Anders Østergaard, Eigner und CEO von Monjasa (Foto: Monjasa)
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Der dänische Bunker-Dienstleister Monjasa – bei rückläufigem Gewinn – seine Lieferungen deutlich gesteigert. Für den deutschen Markt, der zuletzt in Bewegung geraten war, hat man jedoch keine tiefgreifenden Pläne.

Im vergangenen Jahr konnte Monjasa seine Lieferungen um 17% auf 4,1 Mio. t steigern – »trotz einer weiterhin heraus[ds_preview]fordernden Schifffahrtsbranche«, wie es im aktuellen Jahresbericht heißt, der jetzt veröffentlicht wurde. Positiv entwickelten sich den Angaben zufolge alle Kernmärkte, insbesondere Amerika (31%), Südostasien (25%) und Europa (23%).

Danke eines höheren durchschnittlichen Ölpreises für die Sorte Brent von 71$ pro Barrel konnte auch der Umsatz gesteigert werden, auf 2,1 Mrd. $. 2017 waren es noch 1,4 Mrd. $. Das Nettoergebnis sank zwar von 6,78 auf 5 Mio. $, dies entspreche aber den Erwartungen, heißt es seitens der Dänen.

MT Fredericia Portland UK Courtesy of Monajsa
Foto: Monjasa

Eigner und CEO Anders Østergaard zeigte sich insgesamt zufrieden: »2018 war ein gutes Jahr für die Monjasa-Gruppe. Es ist uns gelungen, unser Volumen in allen Märkten deutlich zu steigern und gleichzeitig unsere Geschäftsgrundlagen zu verbessern.«

Ein wichtiger Schritt dabei war, dass man neue Partner in der Banken- und Ölindustrie gewonnen habe. So konnte der Banken-Pool um zwei »Neuzugänge« erweitert werden. Dazu gehört auch die US-Bank J.P. Morgan, die einen neuen Kredit bereitstellte. Weitere Details sind nicht veröffentlicht worden. Es geht um Betriebskapital in den USA und im Nahen Osten, heißt es lediglich. »Gleichzeitig konnten wir enge Beziehungen zu großen  Ölkonzernen aufzubauen, um die zukünftige Verfügbarkeit von schwefelarmen Produkten zur Erfüllung der IMO 2020-Vorschriften sicherzustellen«, sagte Østergaard weiter. Um welche Majors es sich dabei handelt, machte Monjasa ebenfalls nicht publik.

Mehr Transparenz gefordert

Für 2019 erwartet der CEO, dass Monjasa über die richtige Organisation sowie operative und finanzielle Stärke verfügt, um eine »positive Entwicklung« sicherzustellen.

Svend Stenberg Mølholt, Group COO Monjasa
Svend Mølholt, COO von Monjasa (Foto: Monjasa)

Anlässlich des Jahresberichts erneuerte Østergaard die Forderung nach mehr Transparenz im Markt, die Monjasa-COO Svend Stenberg Mølholt bereits beim HANSA-Forum 2019 und in der HANSA erläutert hatte. »Die zunehmenden regulatorischen Rahmenbedingungen in der Schifffahrtsbranche bestätigen nur, dass die Investitionen zur Bereitstellung klarer Nachweise tatsächlich relevant sind«, sagte jetzt der CEO. Den Monjasa-Verantwortlichen geht es unter anderem darum, die Supplier explizit mit einzubeziehen, um die Einhaltung der strengeren Umweltvorschriften zu überprüfen. Ins Spiel gebracht wurden bereits eine »supplier-driven compliance«. Größere Reeder hätten ein Interesse an gleichen Wettbewerbsbedingungen. »Wenn wir als Supplier ein Compliance-Dokument verlangen, bevor wir Bunker liefern, wäre es ein sehr einfacher Weg der Kontrolle«, sagte Mølholt der HANSA. Ähnliches könnte er sich von Seiten der Kunden von Reedereien vorstellen, die auf entsprechende Bestätigungen drängen.

Die Dänen erwarten nicht, dass es zu einer Knappheit an konformen Bunker, etwa Ultra Low Sulphur Fuel Oil (ULSFO), kommen wird. »Um die 0,5%-Vorgaben einzuhalten, arbeiten wir mit Ölkonzernen zusammen, um eine ausreichende Verfügbarkeit von gut getesteten Produkten sicherzustellen«, bestätigte Monjasa jetzt.

Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit 20 Tankern Bunker in weltweit 601 Häfen geliefert, im Vorjahr waren es 561 Standorte. Man gehe davon aus, dass man 2020 allen Monjasa-Standorten ULSFO-Produkte liefern kann, nicht zuletzt mit lokalen Liefer-Partern. Auch in Deutschland ist Monjasa als physischer Supplier aktiv. Der hiesige Markt war zuletzt in Bewegung geraten. So hatte Bunker One nach Deutschland expandiert, auch KPI Bridge Oil hat in Hamburg eine Niederlassung eröffnet. Bei Monjasa will man am Status Quo derzeit jedoch nichts ändern. »Wir liefern bereits Bunker in deutschen Häfen, aber wir haben keine gezielten M&A-Pläne in Deutschland«, bestätigte ein Sprecher.