Die japanische Schifffahrtsgruppe MOL will drei neue Anleihen herausgeben. Sie sollen umgerechnet rund 185 Mio. $ einsammeln. Geplant ist ein ganzer Strauß an »grünen« Projekten.[ds_preview]
Nr. 22 bis 24 an unbesicherten Unternehmensanleihen sollen noch im Juli begeben werden, teilte die MOL-Gruppe – aktiv unter anderem in der Container-, Bulk- und Car-Carrier-Schifffahrt – heute mit. Das Angebot soll allerdings auf institutionelle und private Investoren des japanischen Markts beschränkt sein, heißt es.
Die sogenannten »Nachhaltigkeits-Anleihen« werden sowohl zur Finanzierung und Refinanzierung von grünen Projekten, als auch für soziale Projekte eingesetzt. Die Verantwortlichen beziehen sich explizit auf den Managementplan »Rolling Plan 2019«, in dem »die Entwicklung von umwelt- und emissionsfreien Geschäften zu Kerngeschäften« enthalten ist.
Man betrachte »Reaktionen auf strengere Umweltvorschriften und -aktivitäten zur Verringerung ihrer Umweltauswirkungen auch als Möglichkeiten zur Gründung neuer Unternehmen und zur Diversifizierung des Geschäftsportfolios«, heißt es in dem Statement.
Zu den explizit aufgeführten Projekten, die finanziert oder refinanziert werden sollen, gehören:
- Die 2018 gegründete maritime Akademie auf den Philippinen. MOL rekrutiert und schult Seeleute durch den Betrieb der Akademie, mit dem Ziel, »zum weltweit führenden Anbieter für sicheren Betrieb zu werden«.
- Förderung von Reformen im Arbeitsstil. Ziele sind »Etablierung des einzigartigen Arbeitsplatzes« und »Realisierung verschiedener Arbeitsstile« in den Konzerngesellschaften, um neue, kreative Ideen und Initiativen zu fördern.
- Ballastwasserbehandlungssysteme
- Schwefeloxid-(SOx)-Scrubber
- Schiffe mit LNG-betriebenen Antriebssystemen
- Bunkerschiff für LNG-Kraftstoffe. Im Februar 2018 unterzeichnete MOL einen langfristigen Chartervertrag für das größte LNG-Bunkerschiff der Welt. Es ist geplant, ab 2020 LNG-Kraftstoff für LNG-betriebene Mega-Containerschiffe in Nordeuropa zu liefern. Im Februar 2019 unterzeichneten MOL und Singapurs staatliches Energieunternehmen einen langfristigen Chartervertrag für ein LNG-Bunkerschiff.
- Propeller Boss Cap Fins (PBCF). Es soll den Kraftstoffverbrauch reduzieren, indem es die Effizienz der Schiffspropeller verbessert. Die Kraftstoffeffizienz könne um etwa 5% gesteigert werden. Der neue Typ von PBCF wurde gemeinsam von MOL, Akishima Laboratories (Mitsui Zosen) und MOL Techno-Trade entwickelt.
- Wind Challenger Plan. MOL beteiligt sich am Wind Challenger Plan, einem gemeinsamen Forschungsprojekt von Industrie und Wissenschaft unter der Leitung der Universität Tokio, das 2009 gestartet wurde. Das Projekt konzentriert sich auf die Verwendung fortschrittlicher Segel als Antrieb für Handelsschiffe. Die Forschungsphase wurde bereits im September 2017 abgeschlossen, Demonstrationstests und Kommerzialisierungsphase begann im Oktober. MOL wird ein Schiff auswählen, das im Geschäftsjahr 2019 mit Segeln ausgestattet werden soll, um 2022 den Betrieb aufzunehmen.