Die weltweite Containerschiffsflotte legt zwar weiterhin zu, doch das Wachstum schwächt sich ab. Aktuell beträgt die Kapazität 22,7 Mio. TEU.
Rechnet man auf diesen Stauraum der Vollzellenschiffe denjenigen weiterer Frachter hinzu, die ebenfalls Container befördern können, landet der Branchendienst Alphaliner in seiner jüngsten [ds_preview]Erhebung sogar bei 23,1 Mio. TEU.
Nach sechs Monaten ist die Flotte damit etwas weniger schnell gewachsen als im Vorjahr. Anfang Januar waren es 22,3 Mio. TEU (cellular), das Wachstum lag bei 5,7 %, nun sind es »nur« noch 3,7%. Die einzelnen Parameter der Entwicklung trugen unter anderem auch ihren Teil dazu bei, dass der Anteil der beschäftigungslosen Frachter von 2,5% auf 1,6% zurückging.
Je nach weiterem Verlauf des Welthandels könnte dieser Trend theoretisch andauern. Allerdings will sich kein Beteiligter oder Beobachter mit allzu konkreten Prognosen aus der Deckung wagen, zu unsicher sind die aktuellen geo- und handelspolitischen Entwicklungen.
Die konkreten Zahlen allerdings sind mit Blick auf das Tonnage-Angebot durchaus positiv. So umfasst das weltweite Orderbuch den Alphaliner-Analysten zufolge 2,459 Mio. TEU. Das sind rund 10,8% der fahrenden Flotte. Zu Jahresbeginn waren es noch 2,75 Mio. TEU bzw. 12,3%. Hier macht sich die relative Zurückhaltung der Reedereien bemerkbar. Größere Aufträge werden weniger vermeldet als etwa die Ablieferungen neuer Schiffe, wie beispielsweise der »MSC Gülsün«, die als größter Containerfrachter der Welt gilt.
In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden 68 Neubauten abgeliefert. Sie haben eine Gesamtkapazität von 505.793 TEU. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2018 waren es 165 Einheiten mit 1,3 Mio. TEU. Während 2019 bislang 58 Schiffe mit 271.304 TEU bestellt wurden (2018: 215/ 1,3 Mio), zogen die Reeder 74 Einheiten mit 136.912 TEU aus dem Verkehr. Damit sind schon jetzt mehr Frachter außer Dienst gestellt worden als in zwölf Monaten des Vorjahres (66/ 111.233 TEU).
Ein Blick auf die Ratenentwicklung zeigt zudem, dass der Trend positive Einflüsse zu haben scheint. So liegen die Raten für 6- bis 12-Monatscharter von 8.500-TEU-Schiffen bei 26.000 $ pro Tag. Anfang Januar waren es noch 13.000 TEU. Für 5.600-TEU-Einheiten bekommen Eigner 16.000 $ (10.000 $), für 4.000 TEU sind es 9.500 $ (9.500 $). Das einzige Segment mit einem Rückgang ist 2.500 TEU, die Raten verringerten sich von 9.500 $ auf 8.700 $. Bei 1.700-TEU- und 1.000-TEU-Frachtern gab es leichte Steigerungen von 7.500 $ auf 8.300 $ bzw. von 6.300 $ auf 6.350 $.