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Um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, investiert Scandlines in Windantriebstechnologie an Bord der Hybridfähre »Copenhagen«.

Das Fährunternehmen hat einen Vertrag mit Norsepower zur Installation eines Rotorsegels unterzeichnet. Die »Copenhagen«, die auf der Route Rostock-Gedser zwischen Deutschland und Dänemark [ds_preview]verkehrt, ist eine der größten Hybridfähren weltweit. Sie kombiniert traditionellen Dieselantrieb mit Batterien. Seit 2013 hat Scandlines mehr als 300 Mio. € in den Bau und Umbau von Fähren mit umweltfreundlichem Hybridantrieb investiert. Mit dem Zusatz der von Norsepower entwickelten Technologie würden die CO2-Emissionen der Fähre noch weiter reduziert, heißt es.

Die Strecke zwischen Rostock im Süden und Gedser im Norden verläuft nahezu im rechten Winkel im Verhältnis zu dem überwiegend aus Westen kommenden Wind, weshalb Scandlines zufolge die Bedingungen für den Rotorsegeleinsatz auf dieser Strecke besonders günstig sind. »Durch die Installation eines Rotorsegels können wir die CO2-Emissionen auf der Route Rostock-Gedser um vier bis fünf Prozent reduzieren«, sagt Scandlines-CEO Søren Poulsgaard Jensen.

Die Vorbereitungen für die Nachrüstungsarbeiten sollen im November 2019 stattfinden, während die Installation des Rotorsegels selbst für das zweite Quartal 2020 vorgesehen ist. Die »Copenhagen« wird mit einem großen Rotorsegel von Norsepower ausgestattet, das 30 m hoch ist und einen Durchmesser von 5 m hat.

»Gemeinsam auf neue Zeiten hinarbeiten«

In einem Kommentar zum Vertrag betont Tuomas Riski, CEO Norsepower: »Als führendes Cleantech- und Ingenieurunternehmen sind wir stolz darauf, gemeinsam mit Scandlines auf neue Zeiten hinzuarbeiten, in denen Windenergie als Zusatz-Antriebskraft in der maritimen Industrie verwendet wird, und damit die Schifffahrtsbranche bei der Umstellung auf umweltfreundliche Schifffahrt unterstützt.«

Das Rotorsegel von Norsepower ist eine moderne Version eines Flettner-Rotors, eines rotierenden Zylinders, dessen Technologie auf dem Magnus-Effekt basiert und das Schiff durch Windenergie vorantreibt. Unter günstigen Windbedingungen kann das Rotorsegel dazu beitragen, die Motorkraft zu drosseln und dadurch Emissionen zu reduzieren – und gleichzeitig die benötigte Energie erzeugen, um Geschwindigkeit und Fahrtzeit aufrechtzuerhalten.

Umweltschützer zufrieden

Auch der NABU, Naturschutzbund Deutschland, zeigt sich mit Scandlines’ Entscheidung zufrieden: »Der NABU begrüßt Scandlines’ verschiedene Maßnahmen zur umweltfreundlichen Schifffahrt. Mit der Installation eines Rotorsegels auf ihren Hybridfähren setzt die Reederei Scandlines neue Maßstäbe für die Integrierung verschiedener technischer Lösungen, die klimaschädliche und luftverschmutzende Emissionen reduzieren. Um die im Pariser Abkommen beschlossenen Klimaziele zu erfüllen ist es wichtig, dass auch andere Reedereien Verantwortung übernehmen«, erklärt Malte Siegert, Head of Environmental Policy beim NABU.