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Linien- und Trampreedereien in der Containerschifffahrt wollen beim Thema Brandschutz an einem Strang ziehen.

Wie das Container Ship Safety Forum (CSSF) in Hamburg heute bekannt gab[ds_preview], testen mehrere Mitgliedsreedereien aktuell neue Systeme und Vorrichtungen für eine effektivere Feuerbekämpfung an Bord. Dem Forum gehören führende Carrier und Containerschiffsreeder weltweit an, die zusammen über 40% der gesamten Flottenkapazität kontrollieren.

»Brandschutz ist das vorherrschende Thema für die Containerschifffahrt. Es kann nicht angehen, dass das Personal an Bord hilflos dasteht, wenn so ein Container Feuer fängt«, erklärte Claas-Heye Diekmann vom CSSF-Sekretariat gegenüber der HANSA. Mit ihren Untersuchungen und Pilottests reagierten die Reedereien auf eine Häufung schwerer Schiffsbrände in den vergangenen zwei bis drei Jahren, so der Experte.

Bei den in Test befindlichen Systemen handele es sich um mobile und feste Vorrichtungen, mit denen auch brennende Container in höheren Lagen aufgebohrt und mit Löschwasser oder CO2 geflutet werden könnten. Zu den CSSF-Mitgliedern, die technische Details und Ergebnisse auf dem nächsten Vereinstreffen Mitte November in Kopenhagen vorstellen wollen, zählt auch die führende Linienreederei Maersk.

Kooperation wird interessanter

Die Idee einer unternehmensübergreifenden Kooperation zu Sicherheitsthemen in der Containerschifffahrt gewinnt unterdessen mehr und mehr Unterstützer. Den Angaben zufolge sind dieses Jahr fünf weitere Unternehmen dem CSSF beigetreten: Asiatic Lloyd & Atlantic Lloyd, Arkas Shipping & Transport, Lomar Shipping, V.Ship und Reederei Nord. Damit erhöhte sich die Zahl der Mitglieder auf 24.

Das Forum hat auch neue Kennzahlen für Schiffssicherheit und Unfallschutz im vergangenen Jahr herausgegeben. Demnach gelang es den CSSF-Mitgliedern, die unfallbedingten Ausfallzeiten – die Lost Time Injury Frequency (LITF, nach Definition des OCIMF) – von 1,16 auf 1,00 zu reduzieren. Die Mängelquote von Schiffen der Mitgliedsreedereien in der Hafenstaatkontrolle stieg leicht von 0,83 auf 0,99.

Bedeutet: Pro Inspektion im Hafen wurde durchschnittlich pro Schiff ein Mangel festgestellt. Diekmann zufolge liegt dies im Rahmen der »ganz normalen Schwankungen nach oben oder unten«. Zwei Drittel der knapp 3.700 Hafenstaatkontrollen von CSSF-Schiffen seien ganz ohne Feststellung von Mängeln ausgegangen. Um die Aussagekraft der Kontrollergebnisse zu steigern und Trends erfassen zu können, soll die Auswertung künftig noch detaillierter vorgenommen werden, nämlich bezogen auf die verschiedenen Hafenstaatkontrollbündnisse (Paris MOU, Tokyo MoU etc.) weltweit. Bislang wurde bei den Daten nicht zwischen den verschiedenen MoU unterschieden. (mph)