Die durch Scrubber-Retrofits verbesserte Ausgangslage für Containerschiffseigner am Chartermarkt geht mit einer erhöhten Scrapping-Aktivität einher.

Seit Jahresbeginn wurden[ds_preview] bereits 70 Frachter auf ihre letzte Reise geschickt, heißt es im aktuellen Marktbericht vom Makler Clarksons Platou. Die zur Verschrottung außer Dienst gestellte Flotte umfasst demnach 151.506 TEU Stellplatzkapazität.

Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine massive Steigerung. Gemessen an der Anzahl der Schiffe falle die Verschrottung in 2019 mehr als dreimal so hoch aus wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, heißt es bei Clarksons Platou. Nimmt man die Stellplatzkapazität als Richtwert, hat sich das Niveau sogar fast vervierfacht.

Die Entwicklung ist ein weiterer Grund für die verhältnismäßig positive Entwicklung der Charterraten, die derzeit zumindest in einigen Segmenten zu beobachten ist. So wurde etwa jüngst das 19 Jahre alte 6.000-TEU-Schiff »Brussels zu einer Rate von 21.450 $ pro Tag geschlossen.

Auf die genauen Ursachen der erhöhten Scrapping-Aktivität geht der Makler zwar nicht ein. Allerdings dürfte das ab Januar geltende »Sulphur Cap« mitsamt verschärften Emissionsgrenzwerten ein wichtiger Grund sein. Diverse Eigner hatten schon im Vorfeld angekündigt, sehr alte Tonnage außer Dienst zu stellen, anstatt sie für LNG umzurüsten, Scrubber zu installieren oder auf andere Kraftstoffe zu wechseln.

Auch bei Clarksons geht man davon aus, dass die Scrubber-Retrofits für eine weitere Erholung der Charterraten sorgen könnten, zumal die nötigen Werftzeiten offenbar länger ausfallen als von den Werften angekündigt.

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Laut dem Report warten noch über 3 Mio. TEU auf eine Installation der Abgasreinigungsanlagen. »Das dürfte zu einer weiteren Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage beitragen«, heißt es.

Unter den »Schrott-Schiffen« befinden sich auch einige prominente Schiffe, etwa die »Xin Bin Jiang«, die vor allem dank ihrem pinken Anstrich als »Conti Germany« einige Bekanntheit auf den Weltmeeren erlangt hatte. Sie war die letzte einer kleinen Reihe von sehr farbenfrohen Schwestern.


Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Ausgabe der HANSA. Im September nehmen wir Abschied von der »kunterbunten« Flotte. Darüber hinaus veröffentlichen wir einen Schwerpunkt zum Thema »Scrubber«, der sich unter anderem mit dem Wettbewerb der Hersteller sowie den Verzögerungen bei den Werften beschäftigt.