Emissions, Emissionen, EU ETS
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Der Gemeinderat von Rotterdam und die Hamburgische Bürgerschaft wollen die jeweiligen Hafenbehörden beauftragen, ein Abkommen zur Emissionsfreiheit an Liegeplätzen zu schließen.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen bringen in Erwartung eines gleichlautenden Antrages des Gemeinderates von Rotterdam im September einen Antr[ds_preview]ag zur Reduktion von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, insbesondere CO2, NOX, SO2 und Feinstaub ein. Damit werde ein wichtiger Schritt zur Einführung europaweit verbindlicher Maßnahmen zur Reduktion von Schiffsemissionen unternommen, heißt es.

Der Gemeinderat von Rotterdam und die Hamburgische Bürgerschaft wollen die jeweiligen Hafenbehörden auf Grundlage des Welthäfen-Klimaschutzprogrammes (World Ports Climate Action Program) beauftragen, ein Abkommen zur Emissionsfreiheit an Liegeplätzen zu schließen. Es ist Ziel dieses Abkommens, ambitionierte Schritte für den Klimaschutz und gegen die Luftverschmutzung im Rahmen gleicher Wettbewerbsbedingungen und ökonomischer Planungssicherheit umzusetzen.

»Wir wollen, dass der Hamburger Hafen klimaneutral wird«

Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: »Wir wollen, dass der Hamburger Hafen klimaneutral wird. Dazu müssen wir die CO2-Emissionen aller Containerschiffe während ihrer Liegezeit mittelfristig auf null reduzieren. Damit wir dieses Ziel auch tatsächlich erreichen, wollen wir das gemeinsam mit den anderen Häfen der Nordrange umsetzen. Dafür habe ich mich im April dieses Jahres auf den Weg nach Rotterdam gemacht. Und ich durfte feststellen, dass Hamburgs größter Konkurrenzhafen auch unser stärkster Verbündeter in ökologischen Fragen werden könnte.«

Er gehe davon aus, dass es gelingen werde, einen »Schulterschluss mit Rotterdam herzustellen, um grüne Häfen zu pushen«. Ein gleichlautender Antrag zur Reduktion der Schiffsemissionen in den Hafenstädten soll im September auch im Stadtrat in Rotterdam eingereicht werden.

Tjarks: »Das zeigt: Wir wollen gemeinsam nach vorn gehen und fordern unsere Hafenbehörden auf, ein ambitioniertes Abkommen mit dem Ziel des emissionsfreien Liegeplatzes abzuschließen. Gemeinsam haben wir die Chance, das bereits im September 2018 von vielen Häfen unterschriebene ›Welthäfen-Klimaschutzprogramm‹ mit Leben zu füllen und endlich regenerative Power-2-Ship-Lösungen am Hafen umzusetzen«.

»Neue Rahmenbedingungen für die moderne Schifffahrt schaffen«

Gerade dadurch, dass die Häfen voranschritten, die etwa 50 % des Ladungsvolumens der Nordrange ausmachten, könne ein Prozess zu Stande kommen, der tatsächlich zu einem weitreichenden Umdenken führen könne, so Tjarks. »Für uns ist das ein wichtiger Meilenstein hin zu einem klimaneutralen Hafen. Wir laden alle anderen europäischen Häfen dazu ein, sich unserer Initiative anzuschließen und mit Rotterdam und Hamburg gemeinsam an der Dekarbonisierung der europäischen Häfen mitzuwirken.«

Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: »Hamburg und Rotterdam sind sich einig darin, CO2, Schwefel, Feinstaub und NOx deutlich zu reduzieren. Die Hafenbehörden beider Städte werden dazu konkrete Vorschläge erarbeiten. Zusätzlich wollen wir im Rahmen einer Konferenz die Ziele des World Ports Climate Action Programs in der Nordrange verankern. Dazu gehören beispielsweise effizientere Lieferketten mithilfe von digitalen Lösungen oder die Förderung von innovativen und umweltfreundlichen Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung.« Gemeinsam mit anderen europäischen Metropolen und Hafenstädten wolle man jetzt »neue Rahmenbedingungen für die moderne Schifffahrt schaffen«.