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Die Sorge vor wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Schaden ist groß: Die sechs größten Westküstenhäfen der USA nehmen US-Präsident Donald Trump ins Visier und fordern öffentlich eine Abkehr von der bisherigen Handelspolitik.

»Das Chaos des aktuellen Handelskrieges ist eines der[ds_preview] größten Risiken, die vor uns liegen. Exporteure verlieren Marktchancen durch erhöhte Zölle auf Verkäufe nach China. Die Veränderung der globalen Handelsrouten könnte zu weniger Importen an der Westküste führen, da sich die Lieferketten von China entfernen«, sagte jetzt Stephanie Bowman, Präsidentin der Port of Seattle Commission und Ko-Vorsitzende der Northwest Seaport Alliance in einem Statement.

Anlass für die Unmutsäußerung ist eine Initiative der großen Hubs an der US-Westküste: Long Beach, Los Angeles, Oakland, Portland, Seattle und Tacoma. Sie haben heute einen Brief an US-Präsident Trump geschickt, in dem sie ihre Besorgnis darüber äußerten, dass die langfristigen Auswirkungen des eskalierenden Handelskonflikts zwischen China und den Vereinigten Staaten Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Einwohner und internationale Partnerschaften entlang der Westküste und im ganzen Land »irreparablen wirtschaftlichen Schaden« anrichten werden.

Auszug aus dem Brief

»Als größte Häfen an der US-Westküste teilen wir unsere Besorgnis darüber, dass die langfristigen Auswirkungen des eskalierenden Handelskonflikts zwischen China und den Vereinigten Staaten Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Einwohner und internationale Partnerschaften an der gesamten Küste und im ganzen Land unersetzlichen wirtschaftlichen Schaden zufügen werden. Die US-Handelspolitik wirkt sich nicht nur auf unsere Kerngeschäfte aus, sondern auch auf den Erfolg unserer Kunden und die Lebensgrundlagen unserer lokalen Gemeinschaften. Insgesamt beschäftigen wir in unseren Handels- und Logistikbetrieben Hunderttausende von Lohnarbeitern, deren Arbeitsplätze auf zuverlässige Handelsströme angewiesen sind. Darüber hinaus fließt die in unseren Häfen umgeschlagene Fracht von und nach allen Ecken des Landes – von der Atlantikküste über das Kernland Amerikas bis zur Westküste -, um amerikanische Unternehmen jeder Größe zu unterstützen. Tatsächlich gehen 38% aller US-Exporte nach China wertmäßig allein über unsere sechs Häfen.«

In dem Schreiben werden auch die jüngsten Auswirkungen der Zölle zwischen den Vereinigten Staaten und China hervorgehoben. Demnach ist Kalifornien der größte US-Exporteur nach China; 2018 verzeichneten die kalifornischen Häfen insgesamt einen Rückgang der Exporte nach China um etwa 30%. Die Exporte von Weizen nach China – angebaut in 10 Staaten vom pazifischen Nordwesten bis zum Mittleren Westen und exportiert über die Häfen von Washington und Oregon am Columbia River – seien in diesem Jahr nahezu eingestellt worden. Ebenso sind die Exporte der Northwest Seaport Alliance  zurückgegangen.