Die »CSL Virginia« wurde in Bangladesh abgebrochen
Die »CSL Virginia« wurde in Bangladesh abgebrochen. © NGO Shipbreaking Platform
Print Friendly, PDF & Email

Auf der Ziri Subedar Abwrackwerft in Bangladesh hat es beim Abbruch eines griechischen Containerschiffes zwei Tote und 13 Verletzte gegeben.

Wie die NGO Shipbreaking Platform mitteilt, hatte ein schweres Kabel beim Abbruch des Containerschiffs »CSL Virginia« Ende August mehrere Mitarbeiter getroffen. Zwei Werftarbeiter kamen dab[ds_preview]ei ums Leben, 13 weitere erlitten schwere Verletzungen und wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Nach dem Unfall hätten die örtlichen Behörden die vorübergehende Schließung der Abbruchwerft angeordnet, so die NGO Shipbreaking Platform. Die Untersuchungen zur Unglücksursache dauern an.

Im Chittogram hätten in diesem Jahr bereits 15 Mitarbeiter von Abbruchwerften ihr Leben verloren. Bei Ziri Subedar sei so etwas nicht zum ersten Mal passiert. Seit 2011 habe es sieben Unfälle gegeben. Sieben Arbeiter seien dabei ums Leben gekommen, 15 weitere hätten schwere Verletzungen erlitten, so die NGO Shipbreaking Platform, die auch die Behörden dafür verantwortlich macht, die früher hätten handeln müssen.

»Ich frage mich auch, wie lange es dauern wird, bis der Westen auf diese Todesfälle reagiert und aufhört, Schiffe zu den unsicheren Werften von Bangladesch zu schicken«, sagt Rizwana Hasan, Chief Executive der Bangladesch Environmental Lawyers Association (BELA) und Vorstandsmitglied der Plattform.

Beim Ankern von Fähre gerammt

Die »CSL Virginia« kam im Februar in Bangladesh an. Laut Schifffahrtsmedien war sie im Besitz der griechischen Gesellschaft Cyprus Sea Lines. Das Schiff wurde von einer tunesischen Fähre gerammt, als es im Oktober 2018 vor Korsika geankert hatte. Durch die Kollision wurden die Kraftstofftanks der »CSL Virginia« beschädigt. Das austretende Öl hatte vor allem die französische Mittelmeerküste getroffen.

Wie die NGO Shipbreaking Platform weiter berichtet, wurde dem Schiff unter der Begleitung von fünf Schiffen der französischen Küstenwache erlaubt, die französischen Hoheitsgewässer zu verlassen, um in Constanta, Rumänien, repariert zu werden. Tatsächlich habe der Frachter einige Wochen auf einer türkischen Werft gelegen und sei dort in »Virgin Star« umbenannt worden. Darüber hinaus sei auch das Register gewechselt worden – von Zypern zu Liberia. Wenige Tage vor Inkrafttreten der EU-Schiffsrecyclingverordnung habe der Frachter dann den Suezkanal passiert.