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Die japanische Schifffahrtsgruppe MOL treibt ihr Projekt »Windschutz« für Großcontainerschiffe voran. Mit einer grundsätzlichen Genehmigung vom DNV GL wurde jetzt eine wichtige Hürde genommen.

Bis zu 4% CO[ds_preview]2-Emissionen sollen mit der Anpassung im Schiffsdesign eingespart werden können, meinen die Japaner, die gemeinsam mit der koreanischen Werft Samsung Heavy Industries (SHI) das Projekt »Bow Wind Shield« seit Jahren entwickelt haben. Die Klassifikationsgesellschaft DNV GL hat jetzt eine grundsätzliche Genehmigung, ein sogenanntes »Approval in Principle« (AiP) erteilt, wie MOL mitteilte. Dabei geht es um die Anpassung des Windschutzes für Großcontainerschiffe mit bis zu 20.100 TEU Kapazität.

MOL Wind DNV GL 1
Quelle: MOL

Das neu entwickelte Wind-Shield reduziere den Windwiderstand auf den Rumpf während des Schiffsbetriebs, heißt es seitens der Partner.

MOL hat bereits 2015 einen ähnlichen Windschutz am Bug eines kleineren Containerschiffs installiert. Zwei Jahre später konnte nach umfangreichen Tests bestätigt werden, dass an Bord der »MOL Marvel« (6.700 TEU) rund 2% Emissionen eingespart wurden, weil der geringere Windwiderstand zu weniger Kraftstoffverbrauch führt.

Mit SHI wurde das Konzept jetzt für Ultra Large Container Vessels weiterentwickelt. »Mit den heutigen größeren Containerschiffen hat sich die Höhe der auf ihr Deck geladenen Container erhöht, was die Schiffe einem höheren Windwiderstand aussetzt«, hieß es bereits bei dem Vorgängerprojekt. Untersuchungen im Windkanal führten zu einem hufeisenförmigen Design, das die Frontlinie der gestapelten Container umschließt. So soll die windwiderstands-reduzierende Wirkung maximiert und das Eigengewicht minimiert werden.

Das Konzept einer besseren Aerodynamic durch entsprechende Aufbauten am Bug ist in der Schifffahrt keineswegs neu. Schon in früheren Jahren gab es immer wieder entsprechende Ausrüstungen, beispielsweise auf Schiffen der ehemaligen Reederei Norasia, wenn auch der Windschutz nicht so »hoch« ausfiel wie im neuen MOL-Projekt. Auch die »Wes Amelie«, momentan im Fokus für ihren LNG-Antrieb, setzt auf die Technik.

Das Potenzial zur Reduzierung des Verbrauchs ist bei den allermeisten Experten unbestritten. Allerdings konnte sich die Technologie bislang nicht flächendeckend durchsetzen. Das lag unter anderem daran, dass die Reeder in der Zeit weit besser verdient haben als heutzutage und entsprechend weniger Druck für solch relativ geringfügige Verbesserungen bestand. Gleichzeitig verursacht ein solcher Windschutz zusätzliche Kosten für den nötigen Stahl und die Bauarbeiten. Diese Ausgaben wollten sich Reeder oft nicht leisten, später fehlte Einigen das dafür nötige Kapital.