In Singapur, einem der wichtigsten Bunker-Hubs der internationalen Schifffahrt, drohen Staus aufgrund der IMO 2020-Umstellung. Auch die Preise ziehen an.[ds_preview]
In Singapur verlängern sich die Wartezeiten bei der Kraftstoffversorgung der Schiffe. Grund ist laut einem Bericht von Bloomberg ein Mangel an Bunker-Schiffen. Diese würden zunehmend aus dem Verkehr gezogen, damit die Tanks vor der Aufnahme von IMO 2020-konformem Kraftstoff gereinigt werden.
Derzeit dauere es bis zu zwei Wochen, um ein Bunkerschiff zu buchen, normal waren bislang fünf Tage, zitiert Bloomberg ungenannt bleibende Quellen. Die Kunden müssten zudem wegen der Verknappung der Tonnage derzeit einen Preisaufschlag von 8-10 $/t gegenüber anderen Bunker-Spots zahlen, heißt es weiter.
Ab dem 1. Januar schreibt die IMO weltweit die Verwendung von schwefelarmem Kraftstoff (0,5%) vor. HFO (3,5%) darf nur dann noch verwendet werden, wenn ein Abgaswäscher (Scrubber) an Bord installiert wurde.
Die absehbar geringere Nachfrage nach HFO hat die Preise in Singapur seit September bereits um 47% abrutschen lassen. Erst die Verknappung der Bunker-Kapazitäten hat in den vergangenen 14 Tagen das Pendel wieder leicht zurückschlagen lassen. Demnach ist der HFO-Preis seither wieder um 8,5% gestiegen. Jede fünfte der insgesamt 300 Bunker-Schiffe führe inzwischen das künftig erlaubte schwefelarme LSFO an Bord.