MPP
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Die Abhängigkeit vieler Projekt-Carrier von Ladung aus dem Windenergiesektor wird zunehmend zum Problem. Denn die Größe der Anlagenteile nimmt immer weiter zu.

Fundamente, Türme, Maschinenhäuser und Rotorflügel [ds_preview]für Windparkprojekte stellen heute den Löwenanteil am Ladungsmix vieler Projekt- und Schwergut-Reedereien dar. Nach Schätzung des Schiffsmaklers Hanseatic Break Bulk hat der Anteil seit 2011 von rund 20% auf 50% zugelegt. Das könnte jedoch für die Unternehmen in den kommenden Jahren zu einem erheblichen Risiko werden, warnt André Milschus, Geschäftsführer des Schiffsmaklers Hanseatic Break Bulk.

André Milschus. © Hollmann
André Milschus, Geschäftsführer Hanseatic Break Bulk. © Hollmann

Dem Experten zufolge wachsen die Anlagenteile in Dimensionen hinein, die die gängigen Mehrzweck-Schwergutfrachter mit eigenen Kränen überfordern. Milschus verwies auf dem Fachforum Projektlogistik in Bremen auf die neueste Generation von Windenergieanlagen des Herstellers GE mit Rotorblättern von 107 m Länge. »Moderne MPP-Schiffe mit Aufbauten vorne kommen da schon an ihre Grenzen.«

Wenn der Trend anhalte, hätten die Windenergieanlagen »in fünf Jahren eine Größe erreicht, die einen Transport mit Mehrzweckfrachtern ineffizient macht.« Der Schiffsmakler rechnet damit, dass mehr und mehr Ladung aus dem Sektor stattdessen künftig mit Deck-Carriern befördert wird.

Die Hoffnung der Projekt-Carrier beruhe darauf, dass zumindest für Reparatur und Renovierung bestehender Windenergieanlagen aus den letzten Jahrzehnten weiter ausreichend kleinere Komponenten verschifft werden. »Der Entwicklung der erneuerbaren Energien kommt in den nächsten fünf Jahren eine Schlüsselrolle zu, auch beim Transport«, warnt Milschus. »Sollte hier etwas wegbrechen, droht Gefahr für die Projektreedereien.« (mph)