kea trader 10 2018 ssc 1
Foto: SSC
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Zweieinhalb Jahre nach der Strandung des Containerschiffs »Kea Trader« im Südpazifik kommt die Bergung des Wracks mit dem Eintreffen des eigens gebautne Schwimmkrans nun in greifbare Nähe.

Das auseinander gebrochene Wrack der »Kea Trader« liegt noch immer im Südpazifik südlich der[ds_preview] zum französischen Überseegebiet Neukaledonien gehörenden Insel Maré. Dort war das Schiff am 12. Juli 2017 in voller Fahrt auf das Durand-Riff gelaufen, weil die Besatzung des erst Anfang desselben Jahres abgelieferten Schiffs die Navigationsgeräte falsch bedient und Alarme abgeschaltet hatte. Da der felsige Untergrund in geringer Tiefe rund um das Schiff eine Bergung mit konventionellen Mitteln nicht erlaubt, musste in China eine Kran-Barge eigens für dieses Projekt gebaut werden.

Diese Kran-Barge befindet sich nach aktuellen Angaben der französischen Behörden in Neukaledonien derzeit noch im Transit von Hongkong nach Noumea. Dort soll sie voraussichtlich Mitte Februar eintreffen. Die »Ca Li« ist knapp 130 m lang und 32 m breit, ausgestattet mit einem 800-t-Kran. 100 Mann Besatzung finden an Bord Platz.

Zwei weitere Jahre?

Damit geht die Bergung in eine neue Phase über. Nachdem nach erfolglosen Freischleppversuchen zunächst der Kraftstoff abgepumpt und die Ladung mühsam per Helikopter und Barge geleichtert worden war, hatten zwei Zyklone das Schiff zerbrechen lassen und Teile abgerissen. In den vergangenen zwei Jahren hatten sich die Bergungsarbeiten darauf beschränkt, Wrackteile zu bergen und restliche Betriebsstoffe aus dem Wrack zu entfernen.

Das Eintreffen der Kran-Barge bedeutet allerdings keineswegs ein schnelles Ende der Geschichte. Die Behörden rechnen damit, dass Zerlegung und Abtransport insgesamt zwei Jahre dauern könnten. Neben den schwierigen Tiefenverhältnissen um das Wrack bestimmen die Entfernung zu den Inseln, die fehlende Infrastruktur für ein solches Projekt und die schwierigen Wetterbedingungen wie starker Seegang und die Zyklon-Saison im Heerbst und Frühjahr den Fortgang der Arbeiten. Die Wrackbeseitigung wird durch die chinesische Shanghai Salvage Company (SSC) ausgeführt, die seit Anfang 2018 im Einsatz ist. Die »Ca Li« muss selbst auf dem Riff aufgesetzt werden, die Teile des bereits zerbrochenen Schiffs müssen vor der Bergung und dem Abtransport noch weiter zerschnitten werden.